Rumänischer Bandenchef hortete Tausende in NÖ gestohlene Baumaschinen
Ermittler sind einer auf Baumaschinenfirmen spezialisierten Tätergruppe samt Auftraggeber auf die Spur gekommen. Auf die Kappe der Festgenommenen sollen laut Polizei Einbrüche in Wien und Niederösterreich mit einer Schadenssumme von 250.000 Euro gehen. Der Kopf der Bande, ein 46-jähriger Rumäne, dürfte international illegal gehandelt haben. Bei Hausdurchsuchungen in seiner Heimat wurden Tausende Gegenstände im Wert von mehr als einer Million Euro sichergestellt.
Festnahme nach Fluchtversuch
Von Mitte April bis Anfang Mai sollen die vier rumänischen Staatsbürger Einbruchsdiebstähle in Betriebe in Wien, Himberg (Bezirk Bruck a. d. Leitha) und Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) vollendet haben. In Brunn am Gebirge (ebenfalls Bezirk Mödling) blieb es beim Versuch. Als Täterfahrzeug diente ein Kastenwagen. Festgenommen wurden die geständigen Beschuldigten am 5. Mai nach dem Coup in Wiener Neudorf durch Cobra-Beamte.
Zuvor hatte das Quartett bei einem Fluchtversuch einen Verkehrsunfall verursacht und mit dem Kastenwagen mehrere Eisenpoller angefahren. Als Auftraggeber sowie als Käufer der gestohlenen Gegenstände wurde in der Folge der 46-Jährige ausgeforscht. Er wurde in Rumänien auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls festgenommen und am 9. Oktober nach Österreich ausgeliefert. Bei Einvernahmen verweigerte der Mann die Aussage. Er wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.
Wert der Beute: mehr als eine Million Euro
Zugeordnet wird dem Rumänen auch eine im April in Wien-Liesing verübte Straftat, bei der der 46-Jährige zumindest als Hehler fungiert haben dürfte. Damals ergab sich ein Schaden von 35.000 Euro. Ein Arsenal an in verschiedenen EU-Ländern gestohlenen Gegenständen wurde bei drei Hausdurchsuchungen in der rumänischen Heimat des Mannes entdeckt. Es handelte sich um Werkzeuge, Baumaschinen, Baggeranbaugeräte, Rüttelplatten, Asphaltschneider, Stromaggregate, Minibagger, Straßenwalzen, Schneemobile und Jetskis im Wert von mehr als einer Million Euro.
Großteils sichergestellt wurden auch die in Österreich gestohlenen Sachen und Geräte. „Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass der 46-Jährige für international agierende Tätergruppen tätig gewesen sein und seit Jahren gestohlene Werkzeuge und Baumaschinen angekauft haben soll“, betonte die Landespolizeidirektion Niederösterreich