Chronik/Niederösterreich

Bürgerinitiative läuft gegen geplanten Windpark Sturm

Idyllisch ist es rund um die Seen in Münchendorf, Bezirk Mödling. Doch derzeit zieht Ärger am Horizont auf. Die Pläne der Gemeinde, einen Windpark in Kooperation mit angrenzenden Orten, etwa Himberg, aufzustellen sorgt für Proteste.

„Es sollen 200 Meter große Windräder kommen“, berichtet Martin Kaspar, Sprecher der Bürgerinitiative „Pro Mensch“, die das Projekt verhindern will. Mehr als 1000 Unterstützer gäbe es schon. Vor allem die Anrainer um die Seen befürchten von 25 bis 40 Windrädern in Richtung Himberg und ebenso vielen in Richtung Trumau eingekesselt zu werden.

Negative Auswirkungen auf die Gesundheit durch Lärm, Infraschall, Licht und den Schattenwurf der Propeller bereiten der Initiative Sorgen. Auch die Optik stößt sauer auf. „Der Bürgermeister dürfte die sogar bis zu 700 Meter an die See-Siedlung heranbauen“, ist Kaspar entsetzt. Für die Gemeinde sei das natürlich ein Geschäft, kritisiert er. Immerhin erhalte sie vom Betreiber mehrere tausend Euro pro Jahr und Windrad.

Energiekonzept

Ortschef Josef Ehrenberger bestätigt, dass es seit einigen Jahren Pläne für einen Windpark gibt. „Die beruhen auf einem Energiekonzept.“ Dazu gebe es eine gemeindeübergreifende Projektgruppe. Es gebe bereits einen Kooperationsvertrag mit Wien Energie. In Münchendorf würden dann elf Windkraftanlagen errichtet. Ehrenberger will dabei auf jeden Fall einen Mindestabstand von 1200 Metern einhalten. In Himberg, Bezirk Wien-Umgebung, könnten laut Ortschef Erich Klein 20 bis 25 Anlagen errichtet werden. Kürzlich wurde die Bevölkerung informiert.

Bevor entschieden wird, ob das Projekt tatsächlich umgesetzt wird, wird jedoch der Zonenplan vom Land NÖ abgewartet. Mit den Anrainern soll eine sachliche Diskussion geführt werden. „Ich bin sicher nicht der, der sagt: Windräder um jeden Preis“, sagt Ehrenberger. Auch eine Volksbefragung sei vorstellbar. Tatsache sei jedoch, dass mit den Windrädern der jährliche Energiebedarf der Gemeinde abgedeckt werden könne. Zudem würden jährlich 140.000 Euro in die Gemeindekasse fließen. Das Geld soll für Energiemaßnahmen verwendet werden.