Chronik/Niederösterreich

Mord mit Meißel: Verdächtiger wurde zwei Mal verurteilt

Jener Nigerianer (25), der in der Nacht auf Donnerstag in einer Asylunterkunft in St. Gabriel einen anderen Bewohner mit einem Meißel getötet haben soll, ist kein unbeschriebenes Blatt. Laut KURIER-Informationen fasste der Beschuldigte fünf Mal eine Anzeige wegen Suchtgifthandels aus, zwei Mal gab es für den Verdächtigen deshalb eine bedingte Haftstrafe. 2016 wurde der Nigerianer wegen der Delikte zu vier Monaten verurteilt. Heuer, im Februar, musste sich der 25-Jährige erneut vor Gericht verantworten und bekam eine fünfmonatige Haftstrafe auferlegt, erneut nur bedingt.

Am Dienstag kam es wieder wegen dem Verdächtigen zu einem Polizeieinsatz. Der Mann geriet mit zwei anderen Asylwerbern in Streit. Dabei schlug er die Männer aus Afghanistan nieder, verletzte seine Gegenüber. Die Polizei verhängte deshalb ein Betretungsverbot. Doch der Beschuldigte hielt sich nicht an dieses und dürfte sich in der Nacht auf Donnerstag wieder in die Unterkunft reingeschlichen haben, bewaffnet mit einem Meißel. Im Zimmer eines anderen Bewohners, eines 26-Jährigen aus Bangladesch, soll er dann sein Opfer getötet haben.

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Leiche entdeckt

Betreuer hatten in der Nacht auf Donnerstag die Leiche des Mannes entdeckt. Sie wies starke und offensichtliche Verletzungen am Hals auf. Laut Ermittlern war die Todesursache Ersticken. Der Tatzeitpunkt wird zwischen 22 und 23.30 Uhr vermutet. Während die Beamten in Niederösterreich in dem Mordfall ermittelten, meldete sich am Donnerstag gegen 16.30 Uhr dann zufällig ein Zeuge bei der Polizei. Weil ein Mann in einem Freizeitgelände in Maria Enzersdorf auf Bäume einstechen würde.

„Beim Eintreffen mehrerer Streifen wurde der 25-jährige nigerianische Asylwerber auf einer Bank sitzend angetroffen. Dabei hatte er einen Meißel zwischen den Beinen liegen“, sagt Pressesprecher Johann Baumschlager. Spielende Kinder berichteten den Beamten dann, dass sie auch von dem Mann bedroht wurden und dieser den Meißel nach ihnen geworfen hätte.

Bei der Durchsuchung  wurde der Beschuldigte rabiat, schlug auf die Beamten ein und versetzte einem Polizisten einen Kopfstoß. Der 25-Jährige befindet sich derzeit in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Untersuchungshaft. Auf dem Schuh des Verdächtigen fanden die Ermittler eine Blutspur, die per DNA-Abgleich zur Leiche passte.