Chronik/Niederösterreich

Mehr Sicherheit: Drohnen sollen Straße und Schiene überwachen

Ganz langsam und fast lautlos schwebt die Drohne durch das Tunnelportal. Im Inneren gelangt sie schließlich zu einem quergestellten Lkw. Die auf der Flugmaschine montierten Kameras schicken Bilder nach draußen, innerhalb weniger Minuten können sich Experten ein Bild der Lage machen – ohne dabei selbst in Gefahr zu geraten.

Lawinen

Szenarien wie ein Tunnelunglück oder die Gefahr durch Lawinen und Geröll wurden zwei Jahre lang von Fachleuten der ÖBB und der Asfinag durchgespielt. Das Besondere bei dem Projekt „Riskmon“ der Firma Bladescape: Immer kamen dabei Drohnen zum Einsatz, sie sollen die Konzerne bei ihrer Arbeit künftig unterstützen.

12.000 Brücken

Vor allem aber in der täglichen Arbeit können sich die Hightech-Geräte als sehr nützlich erweisen. Schließlich müssen die beiden Unternehmen in gewissen Zeitabständen bis zu 12.000 Brücken auf ihre Sicherheit untersuchen. Risse und auch unbekannte Hohlräume können von den Drohnen rasch aufgespürt und Probleme dadurch behoben werden.

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Gesetz

„Die Asfinag bekennt sich ganz klar zum Einsatz von Innovationen, aber jede Investition ist auch mit einer profunden Basis zu belegen“, sagt Vorstandsdirektor Josef Fiala. Er betont, dass Drohnen keine Arbeitsplätze in Gefahr bringen würden. „Sie sind ein Hilfswerkzeug, unsere Prüfer brauchen wir natürlich auch weiterhin.“

In dieselbe Kerbe schlägt Johann Pluy, Vorstand der ÖBB Infrastruktur AG. „Unsere Forschungsprojekte im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung stellen immer die gleichen Überlegungen in den Mittelpunkt, nämlich die Bahn noch pünktlicher, noch umweltfreundlich und sicherer zu machen.“

Trotzdem: Von einem Regelbetrieb der Flugmaschinen in den Unternehmen ist man noch weit entfernt. Gibt es doch gerade im Sicherheitsbereich (Brückeninspektionen, Anlagenprüfung) umfangreiche gesetzliche Regelungen, die erst adaptiert werden müssen.

Mehr Drohnen verkauft

Auch eine Ausschreibung muss erst auf den Weg gebracht werden, die Frage der Kosten ist ebenfalls noch ungeklärt. „Wesentliche Voraussetzungen für einen operativen Erfolg ist eine einfache Benutzerführung und Standardisierung, welche die täglichen Arbeitsabläufe ohne Mehraufwand verbessert“, heißt es.

Der Absatz der Flugobjekte ist in den vergangenen Jahren übrigens stetig gestiegen. Wurden 2017 in Österreich noch 1.050 Drohen erworben, werden es heuer etwa 1.190 sein.