Chronik/Niederösterreich

Leichte Küche für neue Kraft

Als "Wie a Glockn..." erstmals ausgestrahlt wurde, hätte sie nie zu träumen gewagt, dass ihr Lied auch 45 Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch gern gehört wird. Darauf ist sie stolz. "Wer kann schon von sich behaupten, einen Evergreen zu haben", sagt Marianne Mendt. Nicht nur deswegen gilt die 69-jährige Musikerin und Schauspielerin (Kaisermühlen-Blues, Dolce Vita) als die "Mutter des Austropop". Erst durch ihre zahlreichen Mundart-Songs ist die österreichische Popmusik salonfähig geworden.

Mittlerweile ist Marianne Mendt nicht nur eine vielfach ausgezeichnete Schauspielerin und Musikerin, sondern gleichzeitig eine Jazz-Ikone, die mit ihrer eigenen Nachwuchsförderung Talenten eine große Bühne gibt. Seit mehr als zehn Jahren organisiert sie ihre "MM Musikwerkstatt". "Talente bekommen die Chance, mit professionellen Jazzmusikern aufzutreten und ihr Können unter Beweis stellen", erklärt Mendt. Die Besten dürfen beim "MM Jazzfestival", das im kommenden Februar zum elften Mal in St. Pölten veranstaltet wird, ins Rampenlicht treten.

Freundschaften

Wenn Mendt nicht gerade auf der Bühne steht oder Nachwuchsmusiker castet, genießt sie ihre Freizeit in Gars am Kamp. Vor ungefähr 40 Jahren hat sie sich in den Waldviertler Luftkurort verliebt. "1983 habe ich mir hier ein Grundstück gekauft", erzählt Mendt, die nun schon seit mehr als 30 Jahren ein Haus im Grünen bewohnt.

Sie nutzt ihr Anwesen aber keinesfalls als Rückzugsort nach Auftritten. Nein. "Ich brauche kein Refugium. Mir ist wichtiger, dass ich Lärm und Leben rund um mich habe", sagt die 69-Jährige. Deswegen pflegt sie nicht nur in Wien, sondern auch in Gars ein großes Netz an Freundschaft zu Musikern und Schauspielern. "Früher sind wir in Gars oft mit Falco oder Karl Hackl zusammengesessen. Jetzt treffe ich manchmal Erni Mangold oder Christa Kummer", erzählt Mendt.

Authentisch

Zeit zum Entspannen findet sie nicht nur am Kamp oder bei Massagen im Garser Frauen-Resort "La Pura" , sondern auch im hauseigenen Haubenrestaurant "Lino", das großen Wert auf Ruhe und Behaglichkeit legt. Die Räume versprühen einerseits ein imperiales k. und k.-Ambiente, das so typisch ist im früheren Monarchie-Sommerfrische-Ort, andererseits sticht das moderne Interieur hervor. Speziell für Frauen sollen warme Farben und Rückzugsoasen den Wohlfühlcharakter verstärken.

Gelegentlich genießt Mendt im Lino eine kulinarische Auszeit, um auch ihrem Gaumen Entspannungsurlaub zu gönnen. Das kann sie nur wärmsten empfehlen.

"Wir haben uns auf naturbelassene Küche spezialisiert. Bewusst essen heißt derzeit das Modewort", weiß der 37-jährige Küchenchef Werner Sluka, der für die Zubereitung seiner leichten und kreativen Gerichte nur Bioprodukte vom Bauern verwendet. Stilvoll, authentisch und modern ist nicht nur das Lokal, sondern auch das, was auf den Teller kommt. Meistens sind es Fisch, vegetarische oder veganische Speisen. "Dazu servieren wir regionale Weine", sagt Sluka.