Chronik/Niederösterreich

Laufen, um Kindern zu helfen

Wenn Markus Riederer von seinem Verein "Laufend Helfen" erzählt, leuchten seine Augen. "Ich habe erst im März 2015 die Liebe zum Laufen entdeckt. Jedoch wollte ich nicht einfach nur laufen, sondern ich brauchte einen Hintergrund. Da bin ich auf den Wings for Life World Run gekommen, bei dem die gesamten Einnahmen der Rückenmarksforschung zugutekommen", erzählt der Tullner. Doch auch das war Riederer noch nicht genug: "Ich wollte mit meinem Lauf jemanden helfen, der in meiner Nähe lebt, den ich persönlich kennenlernen kann – bestenfalls einem Kind."

31 Kilometer für Anna

Er musste sich nicht lange umsehen: Markus lief für Anna aus Tulln, die an spastischen Lähmungen leidet. Als Riederer seinen Freunden von seinem Vorhaben erzählte, haben sich gleich vier angeschlossen. Darunter auch welche, die gar nicht selbst liefen, sondern pro Kilometer, den Markus zurücklegte, einen Euro spendeten. 31,24 Kilometer schaffte Riederer, bevor er vom Catcher Car eingeholt wurde und somit sein Lauf beendet war (es gibt keine Ziellinie, sondern ein Auto fährt in einer bestimmten Geschwindigkeit hinter den Läufern her und stoppt diese, wenn sie überholt werden). Insgesamt 400 Euro kamen damals für Anna zusammen.

Motiviert von diesem Erfolg stand für den 38-Jährigen Tullner fest, dass es nicht bei dem einen Lauf bleiben sollte. "Auch 2016 wollte ich wieder beim Wings for Life World Run an den Start gehen. Schnell stand fest: Ich brauche eine eigene Facebook-Seite und einen Verein", erzählt Markus Riederer. Am 1. Februar war es dan soweit: Der Verein "Laufend Helfen" war geboren.

Als nächsten Schritt musste er Kinder finden, denen durch den Spendenlauf geholfen werden soll. "Über das St. Anna Kinderspital habe ich Lara und Philip kennengelernt. Lara hatte einen Gehirntumor und Philip ist Spastiker."

Riederers Ziel war es, zwanzig Leute zu finden, die für Lara und Philip an den Start gehen und pro gelaufenem Kilometer einen Euro spenden. Rund 3000 bis 4000 Euro wollte er so für die Therapien der Kinder sammeln. "Schließlich waren es 65, die sich gemeldet haben, 60 sind gelaufen und 21.000 Euro sind zusammengekommen", erzählt Riederer stolz.

Das Geld wird den Eltern übrigens nicht überwiesen, sondern Riederer bezahlt die Therapien direkt selbst. "Die Eltern geben mir Bescheid, wenn sie wieder etwas brauchen. So wird sichergestellt, dass das Geld auch nur für die Kinder verwendet wird", erklärt er.

Während Philip weiterhin Hilfe bekommt, hat Lara ihren Kampf gegen den Krebs am 3. Dezember 2016 verloren. "Ich habe von Anfang an Angst davor gehabt. Man baut so eine enge Bindung auf. Wir haben viel gemeinsam gelacht, bis zum Schluss."

Anmelden

Am 7. Mai ist es wieder soweit: Dann will Markus Riederer mit Laufend Helfen wieder beim Wings for Life World Run am Start stehen. "Die Kinder, denen wir helfen wollen, haben wir schon auf Facebook vorgestellt. Es sind insgesamt fünf, eines davon ist Pauli. Er leidet an Microcephalie – es fehlt ihm eine Gehirnhälfte", sagt Riederer. Darüber hinaus werden auch die Läufer vorgestellt, die mitmachen. "Es kann sich jeder anmelden, egal wie viele Kilometer er schafft. Und es können Freunde und Bekannte einen Läufer unterstützen, indem sie pro gelaufenem Kilometer, den derjenige schafft, spenden. Je mehr Unterstützer, umso höher die Spende, die letztendlich zusammenkommt. Und vielleicht finden sich auch Sponsoren", appelliert er.

Alle Infos auf www.facebook.com/teammarkuslaeuft