Chronik/Niederösterreich

Landwirte wehren sich gegen Bienenkiller-Image

"Das soll nicht irgendein Werbeslogan sein. Es soll viel mehr zeigen, wie wir unsere Produktion anlegen", sagt der Präsident der Landwirtschaftskammer, Johannes Schmuckenschlager. Er ortet zunehmendes Unverständnis aus der Bevölkerung für die Arbeit der Landwirte. Deshalb solle mit der Kampagne "Bauern geben Bienen Heimat" einiges ins richtige Licht gerückt werden.

Unterstützung kommt von Jung-Landwirtin Elisabeth Kern aus dem Bezirk St. Pölten: "Wir sind die ersten Schützer der Natur. Oft wird uns das Gegenteil vorgeworfen. Aber kein Bauer würde auch nur einen Milliliter Pflanzenschutzmittel ausbringen, wenn es nicht notwendig wäre. Dafür sind sie einfach viel zu teuer."

Mit Bienenplatzerl am Balkon Beitrag leisten

Die Offensive der Landwirte ist Bestandteil der Landeskampagne "Wir für Bienen", die LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf am Donnerstag gestartet hat. "Landwirtschaft und Artenvielfalt sind in Niederösterreich keine Gegensätze. Wiesen, Felder, Blühstreifen und Wälder sind für Bienen und viele andere Lebewesen wertvolle Ökosysteme, die es zu schützen gilt." Die Kampagne richte sich aber nicht nur an die Landwirtschaft, sondern an die gesamte Gesellschaft. Mit einfachen Maßnahmen wie einer Wildblumenwiese statt eines Rasens oder Bienenplatzerln am Balkon könne jeder seinen Beitrag leisten.

Kritik an der Initiative kommt von der SPÖ. "Die ÖVP NÖ stimmte im Landtag gegen unsere Initiative für ein glyphosatfreies Niederösterreich und rühmt sich nun, den Bienen eine Heimat zu geben", sagt Umweltsprecher Günther Sidl. Seine Partei stehe für ein europaweites Verbot von allen tödlichen Umweltgiften.