Chronik/Niederösterreich

Landesgalerie soll wie geplant im Sommer 2018 öffnen

Trotz des achtwöchigen Baustopps aufgrund archäologischer Funde wird der Eröffungstermin der in Bau befindlichen Landesgalerie Niederösterreich in Krems-Stein halten. Das gab Landeshauptmann Erwin Pröll bei der Präsentation der historischen Bodenfunde bekannt.

Nach derzeitigem Zeitplan soll im Sommer 2018 das rund 35 Millionen Euro teure Gebäude erstmals seine Türen öffnen. Pröll sprach dabei von einem modernen Vorzeigebau in einer der sensibelsten Regionen Niederösterreichs. Dennoch sieht Pröll den Welterbe-Status der Wachau nicht bedroht, da die internationalen UNESCO-Experten ein „äußerst positives Gutachten abgegeben“ hätten. Bis November 2017 soll bereits der Rohbau stehen.

Futuristisch

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Das architektonisch futuristische Gebäude neben der Kunstmeile Krems sei „ganz speziell auf diesen wunderbaren Ort abgestimmt“, sagte Architekt Bernhard Marte: „Das Gegenüber der mittelalterlichen Funde und des zeitgenössischen Baus finden wir außerordentlich befruchtend.“ Da bisher nur vier Prozent des Inhalts der nö. Landessammlungen öffentlich zugänglich sind, sollen weitere Gemälde in der Landesgalerie zu sehen sein. Dabei sollen auch die archäologischen Bodenfunde, die im Zuge der Grabungsarbeiten im vergangenen Dezember gefunden wurden, im Eingangsbereich ausgestellt werden.

Insgesamt 400 Objekte wurden entdeckt, darunter Holzreste einer mittelalterlichen Hafenanlage. Bei zwei Pfählen konnte bisher das Alter ermittelt werden. Die Funde stammen von 1260 bzw. 1344 nach Christus. Daneben sind auch Tonkrüge, Reste eines Eisenschwerts und römische Münzen gefunden worden. „Die werden im Kompetenzzentrum für Ur- und Frühgeschichte in Aspang an der Zaya untersucht, konserviert und dokumentiert“, sagte Chefarchäologe Ernst Lauermann.

Kulturelles Erbe

„Wir wollen das kulturelle Erbe sichtbar machen“, betonte Pröll und gibt die Linie vor. Die Millionen-Investitionen würden rund 400 bis 420 Arbeitsplätze sichern und den niederösterreichischen Kulturtourismus beflügeln. „Wir erwarten uns einen Besucherzuwachs von derzeit 120.000 Gästen pro Jahr auf 160.000 bis 170.000“, hofft Pröll.