Chronik/Niederösterreich

Kritik an ÖBB-Fahrplanwechsel: „Werde ins Auto gezwungen“

Wer als Bahnpendler mit seiner Zugverbindung zufrieden ist, der schätzt es gar nicht, wenn Veränderungen anstehen. Doch für Franz Steinberger genügt ein Blick ins Internet und seine Laune verschlechtert sich. Grund: Mit dem Fahrplanwechsel ab 15. Dezember wird sich Steinberger wohl überlegen müssen, ob er nicht besser auf das Auto umsteigt.

Der Ybbser arbeitet im Landesklinikum St. Pölten. Das heißt, auch an Sonn- und Feiertage muss er immer wieder früh aufstehen. Bislang setzte er sich an diesen Tagen um 5.29 Uhr in den Zug, etwas mehr als 40 Minuten später kam er in der Landeshauptstadt an. „Für mich optimal, weil ich zwischen halb und dreiviertel sieben Uhr Dienstbeginn habe.“ Doch nun machen ihm die Bundesbahnen einen Strich durch die Rechnung. Allein in Ybbs, Bezirk Melk, seien laut Steinberger Dutzende Menschen von der Umstellung betroffen. Künftig fährt an Sonn- und Feiertagen der Zug um 4.12 Uhr weg, was für Steinberger viel zu früh ist, oder um 6.09 Uhr, was sich wiederum mit der Arbeit nicht ausgeht. „Und ich dachte, die Menschen sollen von der Straße auf die Schiene gebracht werden. So, sicher nicht.“

Kurzer AnschlussÖBB-Sprecher Christopher Seif begründet die Umstellung damit, dass man dafür einen kurzen Anschluss zum „EuroNight“ in Richtung Budapest-Keleti habe. Der Auftrag sei laut Seif von der SCHIG (Schieneninfrastruktur- Dienstleistungsgesellschaft) gekommen.