Kleine Gemeinde, große Probleme
26.970 Menschen dürfen am kommenden Sonntag im Bezirk Lilienfeld zu den Wahlurnen schreiten. Nur ein Bruchteil der Stimmen wird aus Mitterbach am Erlaufsee kommen. Mit 775 sind hier die wenigsten Stimmberechtigten zu finden.Für Alfred Hinterecker ist es die dritte Wahl. Der Ortschef, immerhin schon 70 Jahre alt, will es noch einmal wissen. "Ich bin gesund, die Arbeit macht mir Freude", sagt er.
Auf Themensuche für den Wahlkampf musste der Politiker nicht lange gehen. Denn so klein die Gemeinde ist, so groß sind die Probleme. Seit Jahren ist die Region von der Abwanderung betroffen. Jährlich liegt die Quote bei bis zu 20 Prozent. "Die Jungen gehen weg, weil es an Höheren Schulen fehlt", seufzt der ÖVP-Politiker. Auch das Jobangebot sei sehr begrenzt.Verständlich, dass Hinterecker im vergangenen Jahr der Kragen platzte, als bekannt wurde, dass der Polizeiposten zugesperrt werden soll. Dort, wo schon nicht mehr viel ist, noch etwas wegzunehmen, tut doppelt weh. Da wurde dann auch die Parteifarbe nebensächlich, Hinterecker forderte vom Innenministerium vehement eine Lösung ein. Rückendeckung bekam er von Landeshauptmann Erwin Pröll. "Jetzt ist es so, dass die Mariazeller Polizisten auch bei uns einschreiten dürfen", betont der Bürgermeister. Wenn es um die Sicherheit geht, dürfen Landesgrenzen keine Rolle spielen.
Dass sich am Hausberg der Mitterbacher, der Gemeindealpe, viel getan hat, freut den 70-Jährigen. Das Land nahm Millionen in die Hand, um die Pisten auszubauen und das Terzerhaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. "Das hat uns 20 zusätzliche Jobs gebracht. Für die Gemeinde ist das unheimlich wichtig. Elf Mandate hat Hinterecker am Sonntag zu verteidigen. "Noch eins mehr würde mich freuen."