Chronik/Niederösterreich

Klassisch speisen nah der Au

"Beim Rindfleisch waren die Gäste am Anfang skeptisch. Das hatten wir schon zwei Monate auf der Karte, ohne dass es jemand bestellt hat", erzählt Werner Gruber, der gemeinsam mit seinem Bruder "Gruber’s Wirtshaus" in Stockerau führt. Etwas abseits vom Zentrum, nur wenige Minuten von der Au entfernt, lädt das Wirtshaus von Gruber und seiner Familie zum entspannten Genießen ein.

An die Anfänge erinnert er sich schmunzelnd, zu gut geht mittlerweile der Klassiker: gekochtes Rindfleisch mit Wurzelgemüse im Suppentopf. "Heute schmeckt es den Leuten. Aber wie wir 1997 aufgesperrt haben, hat das ja niemand gekannt. Da waren die Gäste halt skeptisch", sagt er.

Traumjob

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Werner Gruber hat in Stockerau Koch-Kellner gelernt, danach Praxis gesammelt und sich schließlich vor nunmehr beinahe 20 Jahren für die Eröffnung eines eigenen Wirtshauses entschieden. "Das war immer schon mein Traum", sagt er. "Und gemeinsam mit meinem Bruder Günter, der bei Demel Zuckerbäcker gelernt hat und danach außerdem Küchenchef bei Plachutta war, passt es einfach perfekt." Neben den beiden Männern packt die ganze Familie mit an. Gruber’s Wirtshaus ist ein klassischer Familienbetrieb mit klassischer Speisekarte. Tafelspitz, geschmorte Kalbswangerl oder Riesling-Beuschel ist nur ein kleiner Auszug aus der Speisekarte. "Der Trend geht aber eindeutig zu mehr Gemüse und Fisch. Dementsprechend haben wir die Karte angepasst", sagt Werner Gruber.

Alle vier bis fünf Wochen werde die Karte gewechselt, eines bleibt aber immer gleich: "Die Produkte beziehen wir hauptsächlich aus der Region. Der Jäger bringt uns das Wild, das Gemüse kommt vom Bauern aus Stetten, die Forellen aus Eggendorf. Das schmeckt man einfach", ist der Wirt überzeugt.

Promis

Die Grubers haben sich mit ihrem Wirtshaus mittlerweile einen Namen gemacht, sodass neben den Einheimischen auch Prominente gerne zum Essen kommen. "Ich bin nicht der Typ, der Fotos von ihnen macht, aber wir hatten schon sehr viele bekannte Schauspieler und Künstler und auch Politiker zu Gast", verrät Gruber. Vor allem während der Stockerauer Festspiele sei das Wirtshaus sehr gut besucht. Darunter seien aber auch viele Stammgäste, vor allem aus Tulln und Wien, die das ganze Jahr über kommen. "Durch die gute Verkehrsanbindung, entweder über die Autobahn oder mit der S-Bahn von Wien, ist man schnell hier und hat auch noch die Au quasi direkt vor der Tür." Wer mit den Öffis anreist, müsse sich außerdem nicht streiten, wer fahren und daher auf ein gutes Glaserl Wein verzichten muss. "Den Wein beziehen wir natürlich auch aus der Umgebung. Daneben versuchen wir die Weinkarte sukzessive mit Raritäten zu ergänzen."

Neben dem Wirtshaus haben die Gruber’s noch ein zweites Standbein im Schloss Hausleiten, das als Veranstaltungsort für Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern genützt wird. Freie Zeit bleibt somit nicht viel, dennoch ist sich der Chef sicher: "Es ist mein Traumjob. Jeder Tag bietet neue Herausforderungen", meint er. Und abschließend: "Der Kontakt mit den Gästen fasziniert mich. Der größte Erfolg ist, wenn es den Gästen schmeckt."