Chronik/Niederösterreich

Kirchberg am Wagram: Auf ein Achterl mit dem Oldtimer

Rudi Roubinek hat es sich auf der Terrasse des Weinlokals Weritas gemütlich gemacht. Ein Achterl roter Veltliner in der Hand, der Blick schweift über die Wagramer Weingärten.

Heute ist sein offener Mazda-Youngtimer am Parkplatz abgestellt. Dieser wechselt sich mit seinen anderen Oldtimern – einem Mini Cooper und einem Triumph – ab. Seine "oiden Tschesn" sind Roubineks Leidenschaft und sein einziges Hobby, wie er sagt. Bei Rallyes, Autotreffen oder Ausflügen ist er mit seinen Fahrzeugen unterwegs. Und genau so hat er auch das Weritas in Kirchberg am Wagram kennen gelernt. "Bei einem Sonntagsausflug mit meinem Oldtimer bin ich zufällig hier vorbei gekommen und das Lokal hat mich sofort angesprochen", erzählt der Unterhaltungskünstler.

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Eingekehrt ist er damals nicht. Die Liebe wurde erst später entfacht – etwa vor einem Jahr, als Roubinek von Gablitz nach Ottenthal gezogen ist. Mittlerweile ist er Stammgast in Gerhard Hintermayers Weritas, und kommt unter der Woche vorbei. Und es muss nicht immer mit dem Auto sein: "Ich bin auch schon mal durch die Felder hergewandert."

Warum Roubinek so gerne ins Weritas kommt? "Die Küche ist einfach überraschend sensationell", erklärt er. Überraschend meint Roubinek dabei aber nicht im negativen Sinne. Im Gegenteil: Die Top-Weine der besten Winzer aus der Region würden die Kulinarik nämlich keineswegs in den Schatten stellen.

Rampenlicht

Im Schatten steht auch Roubinek schon lange nicht mehr. Als er "Wir sind Kaiser" schrieb und die Figur "Seyffenstein" entwickelte, war ihm klar: "Den will ich selber spielen." Und so trat er in das Rampenlicht. Mit Robert Palfrader hat der Unterhaltungskünstler schon seit seinen Anfängen in der Fernsehbranche Kontakt. Als Roubinek gerade "auf der Schwelle zum Bummelstudenten war", wie er selbst sagt, stolperte er durch Zufall in eine Produktionsfirma – und dort arbeitete eben auch Palfrader. Eine konkrete Berufsvorstellung hatte Rudi Roubinek damals nicht. Anfangs lernte er die Fernsehbranche von allen Seiten kennen – in der Redaktion, Gestaltung und Regie. Das Interesse, Texte zu schreiben war schon immer da, der Rest hat sich dann ergeben. "Und das ist gut so", meint er rückblickend.

Heute ist Roubinek als Autor tätig, steht selbst auf der Bühne und tritt im Fernsehen auf. Das Auftreten ist für ihn "die Komplettierung des Weges". Aber: "Der Nachteil ist, dass man wirklich selbst verantwortlich ist. Man kann sich auf niemanden ausreden und spürt die direkte Reaktion der Rezipienten."

Wie geht es im abwechslungsreichen Leben des Künstlers weiter? Drei Sendungen von "Wir sind Kaiser" werden heuer noch produziert: Für den Nationalfeiertag, Silvester und Fasching 2016. Im Oktober wird die zweite Staffel "Bist du deppert" für Puls 4 aufgezeichnet. Und auf ATV macht der selbst ernannte "Alteisen-Narr" zukünftig eine TV-Show mit der Auto Revue.

Fad wird Roubinek also nicht, eine Produktion jagt die nächste. Gibt es da überhaupt noch ein großes Wunsch-Projekt? "Ja, ‚Wir sind Kaiser‘ als Spielfilm."