Chronik/Niederösterreich

Kernhof: Nein zu Kameltheater-Ausbau

Klotzen statt kleckern. Das ist seit jeher die Devise von Herbert Eder. Sein in St. Aegyd am Neuwalde, Bezirk Lilienfeld, in den Berg hineingebauter Zoo "Kameltheater" ist mittlerweile auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In der Vergangenheit sorgte vor allem der Nachwuchs seiner weißen Tiger für Schlagzeilen und einen Besucheransturm.

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Nun hätte der umtriebige Zoo-Chef das Areal erweitern wollen. Sein Plan: Eine angrenzenden Waldparzelle wollte er in Tierpark und Erholungswald umwidmen lassen. "Weil wir sehr viele Familien zu Gast haben. Und die Mütter mit ihren Kindern gerne etwas Ruhe beim Stillen der Kleinen haben wollen."

Auf einem angrenzenden Areal wollte Eder zudem etwas Großes entstehen lassen: eine Luxusherberge mit insgesamt neun 5-Sterne-Suiten. Gedacht waren diese Zimmer unter anderem für Wallfahrer, die oft in der Gegend unterwegs sind. Die Kosten hätten sich in einem ersten Bauvolumen auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen, laut Eder hätte dieses Projekt acht bis zehn zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

Doch daraus wird nun nichts. Obwohl der Gemeinderat im Juni 2016 den Plänen noch positiv gegenüber gestanden ist, wurde dem Projekt bei einer neuerlichen Abstimmung, die geheim ablief, eine Absage erteilt. Acht Mandatare sprachen sich dafür aus, 15 dagegen. "Es gab Bedenken bezüglich Lärm und Gestank", lässt SPÖ-Bürgermeister Rudolf Pfeffer wissen. Mehr könne und wolle er dazu aber auch nichts sagen, weil es eben eine geheime Abstimmung gewesen sei.

Eder versteht jedenfalls die Welt nicht mehr. "Wir sprechen hier von einer Gegend, in der sowieso nicht viel los ist. Da sollten derartige Projekte eigentlich mehr als gewünscht sein."