Chronik/Niederösterreich

Kampfansage des EKZ-Investors: "Wir realisieren unser Projekt"

Reinhold Frasl bleibt seiner Linie treu. Der Investor gibt sich kämpferisch und will alles daran setzen, um sein Einkaufszentrum (EKZ) in der Gartenstraße in Zwettl bauen zu können.

„Wir bemühen uns, das Projekt durchzubringen – möglichst in der Größe wie geplant“, hofft Frasl. Allerdings sei der Umfang seines Shoppingcenters vorerst nebensächlich. „Zuerst benötige ich die Umwidmung des Grundstücks“, erklärt er und verweist darauf, dass er bisher nur Skizzen gezeigt hat. Nach Ansichten des Landes sind die jedoch nicht genehmigungswürdig, weshalb er in seiner Projektplanung zurückgepfiffen wurde.

Alle Inhalte anzeigen
Wie berichtet, war das EKZ bisher zu wuchtig konzipiert und stand deswegen im Widerspruch mit der nö. Bauordnung. Laut Paragraf 56 muss ein Neubau harmonisch ins Ortsbild passen und sich an der Umgebung orientieren. Frasl wollte ursprünglich ein viergeschoßiges Gebäude errichten lassen und darin 40 Shops, fünf Gastronomiebetriebe und 600 Parkplätze unterbringen.

Die geplante Größe sahen die Anrainer und City-Kaufleute als Angriff auf ihre Lebensqualität und Existenz. Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Zwettl 2020“ befürchteten etwa ein Verkehrschaos und ein Sterben vieler Innenstadt-Kaufleute wegen der drohenden Billig-Konkurrenz, was auch Sonja Zwazl, Präsidentin der nö. Wirtschaftskammer, missfällt.

Raumordnung

Obwohl das 2006 novellierte nö. Raumordnungsgesetz darauf abzielt, die Ortskerne mit Betriebsansiedelungen zu stärken, müsse Zwettl als Sonderfall gesehen werden, sagt Zwazl. Sie kennt keine andere Stadt in NÖ, wo im Zentrum eine so riesige Fläche (12.000 Quadratmeter) zur Verfügung steht. „Zum Glück ist das bisherige Projekt weg vom Fenster. Es war zu groß. Die Vernunft hat gesiegt“, freut sich Zwazl, die gespannt ist, wie Frasls weitere Pläne aussehen werden.

An einen Verkauf des Areals denkt Frasl jedenfalls noch nicht: „Wir werden das Projekt realisieren“, sagt er. Trotzdem hat Frasl nichts dagegen, mit Kaufinteressenten in Verhandlung zu treten.