Kampf gegen die rollende Gefahr
Die Polizeieskorte bringt den ungarischen Klein-Lkw zur Autobahnmeisterei Alland, der junge Fahrer rutscht unruhig am Fahrersitz hin und her. Langsam dämmert es ihm, dass in den kommenden 20 Minuten das Fahrzeug von Technikern genau unter die Lupe genommen werden wird. Die Spezialisten des mobilen Kfz-Prüfzuges der nö. Landesregierung stehen schon bereit, eine junge Polizistin schaut sich derweil die Papiere des Ungarn an. Bremstest, Rüttelplatte, Kontrolle der Beladung – das volle Programm wird durchgezogen.
Und es dauert nicht lange, bis die ersten Mängel entdeckt werden. Dort ist ein Schrauben abgerissen, da passt etwas mit dem Rahmen nicht, die Mängelliste wird immer länger. Der Lenker wird ins Börsel greifen müssen, um weiterfahren zu können.
Ruhezeit
Der Kampf gegen die rollende Gefahr wird von der Autobahnpolizei Alland gleich mehrmals pro Woche geführt. Und so schaut ein durchschnittlicher Kontroll-Vormittag am vergangenen Mittwoch zahlenmäßig aus: Vier Lenker hatten die Ruhezeit nicht eingehalten, sie waren nonstop 30 Stunden unterwegs. Fünf Fahrzeuge wurden sofort aus dem, Verkehr gezogen, weil Gefahr im Verzug war. Bei 19 weiteren wurden schwere Mängel festgestellt, die Lenker durften aber die Fahrt fortsetzen.
Trotzdem: Postenkommandant Norbert Nirschl ist mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. Er ortet eine gewisse Tendenz, die ihn positiv stimmt. "Die Disziplin der Lenker und Frächter steigt", sagt er. Ein Problem seien dafür in letzter Zeit vor allem die Übersteller, die sich einen Anhänger oder Lkw borgen und nicht auf den Zustand achten. "Da kann es auch vorkommen, dass die mit komplett kaputten Bremsen unterwegs sind."
Kopfzerbrechen bereitet dem Polizisten auch die Dreistigkeit so mancher Lenker, die erwischt wurden. Obwohl an den Fahrzeugen Radklammern angebracht werden, verschwinden die Lkw über Nacht – samt den Radklammern. "Wir hatten drei Stück, alle sind weg. Die werden wir wohl nicht wiedersehen", schüttelt Nirschl den Kopf.