Chronik/Niederösterreich

"Ich hab’ kein Interesse daran, die Innenstadt zu schwächen"

Seit fast zehn Jahren ist Herbert Prinz (ÖVP) Bürgermeister der Stadt Zwettl und regiert mit absoluter Mehrheit. Im KURIER-Interview spricht der frisch gebackene 60-Jährige über sein Ziel bei der Gemeinderatswahl 2015, das geplante Einkaufszentrum (EKZ) und darüber, wie aus der bestehenden Sporthalle bis Herbst 2016 die neue "Stadthalle" werden soll.

KURIER: Auf der Rückseite der Sporthalle wird gebaggert. Hat der Umbau bereits begonnen?

Prinz: Wegen der Parkplatznot entstehen zuerst neue Abstellflächen. Schon am 25. Oktober beim HTL-Maturaball in der Stadthalle sollen die Gäste hier parken können.

Sie sprechen von der "Zwettler Stadthalle". Ist das Absicht?

Ja. Wir investieren insgesamt 4,3 Millionen Euro, um aus der bisherigen Sporthalle eine multifunktionale Veranstaltungshalle zu machen. Zwischen Frühjahr 2015 und Herbst 2016 soll das Projekt umgesetzt werden, damit vorrangig unser Erstliga-Volleyballverein in einer bundesligatauglichen Halle spielen kann. Als erster Schritt wird ein neues Dach errichtet. Das ist zwar teurer. Aber beim Anheben des bisherigen hätte es keine Garantie gegeben, ob das Dach auch dicht bleibt.

Die Umfahrungsstraße war lange Zeit ein heiß diskutiertes Thema. Wann wird mit dem Mega-Bau tatsächlich gestartet?

Am 3. Oktober werden wir die Umfahrung Gerotten eröffnen und gleichzeitig den Startschuss für den Bau der Zwettler Umfahrung geben. Aber eines ist klar. Die Umfahrungsstraße ist ein Jahrhundertprojekt. Die hätten wir als Gemeinde alleine nicht stemmen können. Immerhin geht es um Gesamtinvestionen von 155 Millionen Euro. Ich freue mich, dass ein regionales Baukonsortium – bestehend aus den drei Baufirmen Swietelsky, Strabag sowie Leyrer & Graf – den Auftrag bekommen hat. Innerhalb von zweieinhalb Jahren soll die Umfahrung errichtet werden.

Ein teures Projekt ist auch das geplante EKZ in der Gartenstraße. Wie weit sind die Baupläne des Finanzinvestors?

Da das EKZ breit diskutiert wird, müssen die Unterlagen ordentlich aufbereitet und die Bürger darüber informiert werden. Wichtig ist, die Innenstadt zu stärken. Ich hab’ jedenfalls kein Interesse daran, die City zu schwächen. Faktum ist, dass nur eine abgespeckte Variante des bisherigen Projektes realisierbar ist. Eine Umwidmung des Geländes wird sich aber vor der Gemeinderatswahl im Jänner nicht mehr ausgehen.

Wie sieht Ihr Ziel für die Gemeinderatswahl 2015 aus?

Wichtig wäre, dass wir die gleiche Stärke behalten, um rasch Projekte umzusetzen. Zuletzt haben wir viel Wichtiges auf Schiene gebracht. Der Wahlkampf wird aber schwieriger, weil die Gesellschaft bunter geworden ist.