Hochwasseropfer: Mit der Sturzflut kam das Leid
Sie hat noch immer dieses Geräusch im Ohr. Ein zuerst leises Knarren, das immer lauter wurde. Irmgard Tuschetschläger erzählt unter Tränen von dem Moment, als sich in der Nacht auf den 25. Juli die Flut ihren Weg in das Haus der Familie in der Deutschbachstraße in Rabenstein an der Pielach (Bezirk St. Pölten) gebahnt hat. Minuten später standen Zimmer unter Wasser, der Garten war verwüstet. "Wir hatten es so schön da. Jetzt ist alles kaputt", sagt sie.
Ein Woche nach dem verheerenden Unwetter besuchte der KURIER abermals die Familie Tuschetschläger. Vater Claus, Mutter Irmgard und ihr Sohn Marcell sitzen an einem alten Holztisch. Sie warten auf den Gutachter, der ihnen erklären soll, ob sie in ihr Wohnhaus wieder einziehen können, oder ob sie es wegreißen müssen. Sollten die drei bleiben können, dauert es mindestens sieben Wochen, bis wieder an einen Einzug zu denken ist.
"Ich habe so viel Herzblut in dieses Haus hineingesteckt", erzählt der 44-Jährige. Er schätzt den Schaden auf rund 100.000 Euro.
Erkrankung
Dabei hat die Familie schon genug Leid erlebt. Der ehemalige Berufskraftfahrer leidet an einer schweren Wirbelsäulenerkrankung. Ihm droht der Rollstuhl, das haben ihm die Ärzte bereits mitgeteilt. In einen Lkw kann er sich nicht mehr setzen. Finanzielle Sicherheiten hat der Pielachtaler nicht, seit einiger Zeit läuft ein Prozess mit der Pensionsversicherungsanstalt. Ausgang ungewiss. "Die psychische Belastung für uns alle ist enorm", sagt Claus Tuschetschläger.
Spendenkonto
Seitens der Gemeinde versucht man zu helfen, wo es nur geht. Bürgermeister Kurt Wittmann ist sehr engagiert, es gibt in der Region noch mehr Menschen, die von dem Hochwasser hart getroffen wurden.
Bei der Raiffeisenbank Region St. Pölten wurde bereits eine Spenden-Kontonummer eingerichtet: AT59 3258 5000 0809 6760, RLNWATWWOBG.