Heurigenkultur trifft Fine Dining
Von Lisa Rieger
Victoria Schierhuber steht vor der Schank. Sie trägt bunte Sneakers und ihre blonden Haare sind lässig zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihr Mann Martin kommt aus der Küche, hat Kaffee und Wasser in der Hand und trägt ein blau-weiß-gemustertes Hemd und darüber eine Trachtenjacke, seine Haare sind kurz, schwarz und gegelt. Modern trifft traditionell, Heurigenkultur trifft gehobene Küche. Genauso wie das Ehepaar Schierhuber auftritt, lässt sich auch ihr Gastronomiekonzept beschreiben.
"Die meisten Gäste starten mit einer traditionellen Gedeckjause, die aus Nussbutter, Traubenkernbrot und -öl besteht", erklärt die 29-jährige Victoria Schierhuber, die aus Deutschland stammt.
Wein im Zentrum
Es folgt ein Verkostungsmenü, das nach den jeweils gerade reifen Weinen vom Weingut Bründlmayer ausgerichtet wird. Der Koch, der alles das möglich macht, heißt Sebastian Schinko. Er hat schon einmal im Heurigenhof gearbeitet, ist nun aber erst vor einem Monat wieder zurückgekehrt. "Er ist ideal für den Job. Er stammt aus der Gegend, kennt die Heurigenkultur, hat aber Erfahrung in der gehobenen Küche", sagt der Diplomsommelier Martin Schierhuber über den Chef der mit zwei Hauben ausgezeichneten Küche.
Viele Gäste kommen aus dem nahegelegenen Loisium, aber nicht nur. Vor allem Wiener, Oberösterreicher und Salzburger schauen während eines Ausflugs beim Heurigenhof vorbei. "Vom 25-jährigen Pärchen über Familien bis zu den 65-jährigen Weinreisenden sind alle dabei", erklärt Christian Schierhuber. Das Duo richtet auch Taufen, Familienfeste oder Hochzeiten aus. Sie selbst haben vor einem Jahr einen Teil ihrer Hochzeit im Heurigenhof gefeiert. "Seit Kurzem gibt es auch drei Zimmer, die jedoch immer sehr schnell ausgebucht sind", sagt der Sommelier.