Grundstücksdeal sorgt für Wirbel
Schwere Geschütze fährt die "Freie Bürgerliste" derzeit gegen Bürgermeister Raimund Reichel von der ÖVP auf. Sie ortet bei einem Grundstücksdeal in Ramsau, Bezirk Lilienfeld, Unregelmäßigkeiten. Gemeinderat Ferdinand Reicherstorfer vermutet sogar Amtsmissbrauch und will jetzt die Aufsichtsbehörde einschalten. Der Ortschef wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Konkret geht es um ein 3150 Quadratmeter großes Grundstück samt asphaltierter Straße, das im März 2013 von der Gemeinde an ein Unternehmen verkauft worden ist. Kostenpunkt: 1000 Euro. Abgeschlossen wurde das Geschäft noch von Reichels Vorgänger Ewald Kahrer, die ÖVP-Fraktion gab dem Projekt ihren Segen.
Bei der Bürgerliste schrillten nun alle Alarmglocken, als ein weiterer Teil des Grundstücks verkauft werden sollte, ein Schätzgutachten plötzlich aber einen Quadratmeterpreis von 23 Euro festlegte. "Dann wäre ja die Straße mehr als 72.000 Euro wert gewesen, die wir 2013 um einen Spottpreis verkauft haben. Wir sind nun gezwungen, die dubiose Angelegenheit öffentlich zu machen", ist Reicherstorfer empört.
Der Bürgermeister kann die Aufregung allerdings nicht nachvollziehen. "Die besagte Straße war stark beschädigt, die Leuchtmittel veraltet. Die Gemeinde hätte viel Geld in die Sanierung investieren müssen, insofern haben wir uns mit dem Verkauf noch viel Geld erspart", sagt Reichel. Und: Die Bürgerliste wolle mit der Aktion nur Unruhe in der Gemeinde bringen.
Er hofft, dass auf dem Grundstück ein neues Hotel entstehen könnte. Interessenten gäbe es bereits.