Chronik/Niederösterreich

Globetrotter sind Lebensziel schon ganz nah

Da war die Reise mit einem Taxi durch Afghanistan. Oder die Tour durch Guinea, kurz bevor es dort den ersten Ebola-Fall gab. Aber auch der Trip nach Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien, wird Horst Gruber und Helga Guggenberger aus dem Bezirk Lilienfeld ewig in Erinnerung bleiben. "Der Honorarkonsul hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Republik im Falle einer Entführung 100.000 Euro rückfordern werde", erzählt Gruber.

Von widrigen Umständen haben sich Gruber, 72, und Guggenberger, 75, aber nie abhalten lassen. Unbeirrt haben sie in den vergangenen Jahren ihr großes Ziel verfolgt: es zu schaffen, alle 193 Länder dieser Erde zu besuchen.

Kommendes Jahr, vermutlich im Frühjahr, werden sie die Reise ihres Lebens abgeschlossen haben. "Es fehlt nur noch Saudi Arabien", erzählt Gruber. Land 193 erweist sicher aber als eine harte Nuss. Denn bisher haben die Globetrotter noch kein Touristenvisum erhalten. "Ein amerikanischer Polizist, der an unseren Unternehmungen sehr interessiert ist, hilft uns zum Glück", sagt Guggenberger. Im Frühjahr können die beiden vermutlich in den Flieger steigen.

Bis dahin liegen die Pensionisten aber nicht auf der faulen Haut. Im Gegenteil: Beim KURIER haben sie sich aus dem fernen Asunción, der Hauptstadt von Paraguay gemeldet. Dort hat es derzeit 44 Grad. Denn bis der Flieger nach Saudi Arabien geht, haben die beiden noch eine kleine Weltreise eingeschoben. 22 Länder wollen sie in den kommenden Monaten bereisen. Mehr als 20 Flüge müssen sie wohl absolvieren. Die Osterinseln im Südostpazifik sind ebenso fix eingeplant wie Bangkok. "Wir wollen noch einmal ein paar Details erkunden", müssen die beiden schmunzeln. Rastlos und ruhelos – das werden Helga Guggenberger und Horst Gruber wohl immer bleiben.