Chronik/Niederösterreich

Giftige Tiere begleiten Läufer

Meine Hoffnung ist, dass all die Dschungeltiere während meines Laufs nur das fressen, was sie auch kennen“, sagt Bernhard Pleßberger aus Gutenbrunn, Bezirk Zwettl.

Der Waldviertler Extremsportler kennt die Risiken, die auf ihn zukommen, wenn er Anfang Oktober beim 254 Kilometer langen Ultramarathon durch den Regenwald Brasiliens an den Start geht. Um sich auf den „gefährlichsten Abenteuerlauf der Welt“ vorbereiten zu können, spult er schon jetzt im Regenwaldhaus im Wiener Tiergarten Schönbrunn viele Kilometer auf seinem Ergometer ab. 30 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit seien ideal, um sich auf die tropischen Bedingungen einzustellen.

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Seit mehreren Jahren ist Pleßberger ein Extremsportler, der viele Länder bereist, um seinen Körper und Geist in ungewöhnlichen Regionen bis zur Leistungsgrenze zu fordern. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, etwas Außergewöhnliches zu leisten“, sagt der 28-Jährige. Im brasilianischen Amazonasgebiet liegt die Herausforderung nicht nur darin, eine lange Distanz zu bewältigen, sondern auch Gefahren zu überwinden. Zu den Hindernissen im Urwald gehören hüfttiefe Sümpfe, mit Blätter verdeckte Erdlöcher, Flussüberquerungen, Temperaturen um 40 Grad Celsius und fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Regelmäßige Begleiter sind auch tellergroße Spinnen, fleischfressende Pflanzen, Anakondas, Piranhas oder Stachelrochen. „Am besten kommt man durch den Dschungel, wenn man nichts angreift, was grün oder braun ist“, sagt Pleßberger. Bleibt wohl nichts übrig, was er im Urwald berühren darf.

Spenden sammeln

Wenn der Waldviertler lange Entfernungen – über Tage – zurücklegt, versucht er nicht nur sein Verlangen nach Freiheit und Abenteuer zu stillen, sondern auch Spendenprojekte zu realisieren. Während seines ersten Trainingswochenendes in Schönbrunn gelang es ihm, innerhalb von 12 Stunden zirka 500 Euro zu erstrampeln. Noch bis zum 22. September sind die Tierpark-Besucher aufgefordert, für das Artenschutzprojekt „Flachlandtapir“ zu spenden.

Der Abenteuerlauf durch den brasilianischen Dschungel ist nur ein Teil seines Großprojektes „Running the Globe“, das er als Möglichkeit sieht, um auch entlegene Orte erkunden zu können. Seit einigen Jahren besucht Pleßberger ein Land nach dem anderen, um die Schönheiten der Regionen zu erleben. Zuletzt war er in Thailand, Marokko, Russland und Uganda. Im Frühjahr musste er eine Zwangspause einlegen, weil er einen Ermüdungsbruch am rechten Sprunggelenk erlitten hatte.