Chronik/Niederösterreich

Geliebte attackiert: Mordprozess startet

Wegen Mordes muss sich ein 51-Jähriger am 10. Juli in Wiener Neustadt vor Geschworenen verantworten. Laut Anklage soll er seiner Geliebten am 21. August 2011 mehrere Faustschläge gegen den Kopf versetzt, sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt, ihr einen Müllsack über den Kopf gestülpt und im Halsbereich luftdicht verknotet und ihr schließlich ein Messer in die linke vordere Brustwand gestochen haben.

Schauplatz der Tat war ein Wiener Neustädter Eissalon. Die 47-Jährige, die nach ihrem Auffinden reanimiert werden musste, überlebte die Attacken nicht - sie starb im September im Spital. Der Verdächtige wurde nach der Tat festgenommen und zeigte sich den Ermittlern gegenüber großteils geständig. Der Angeklagte, verteidigt von Michael Dohr, weist aber jede vorsätzliche Tötungsabsicht von sich. Den Verhandlungsvorsitz wird Gerichtspräsidentin Ingeborg Kristen führen.

Die unheilvolle Beziehung zwischen dem Beamten und der mit einem italienischen Eissalonbesitzer zusammenlebenden Frau soll im Zuge einer Betriebsprüfung begonnen haben. In der Affäre gab es immer wieder ein Aus - bis es dann zu dem tödlichen Beziehungsstreit kam.

Am 20. August 2011 begab sich der Beschuldigte gegen 20.00 Uhr zu dem Lokal. Laut Anklage hatte er eine Flasche Prosecco sowie "in der Hoffnung auf eine Liebesnacht" diverses Sexspielzeug dabei. Nach der Sperrstunde saß man noch zu dritt in der Eisküche zusammen, aß gemeinsam zu Abend und trank Prosecco. Gegen 22.00 Uhr begab sich der Italiener zu Bett. Der Beschuldigte und die Frau blieben, tranken und begannen wieder einmal zu streiten. Gegen 4.00 Uhr soll der Ingenieur dann aus Zorn darüber, dass sich der Abend nicht wie erhofft entwickelt hatte, ausgerastet sein.