Chronik/Niederösterreich

Gablitz: Trotz eigener Gärten wird Gemüse am Feld angebaut

Eigenes Gemüse zu ziehen, auf dem eigenen Stückchen Erde, das ist für viele ein Traum. „Dass das Angebot bei uns so gut angenommen wird, hat mich aber überrascht“, sagt Gottfried Lamers von der Grünen Liste Gablitz (Bezirk St. Pölten).

Vor zwölf Jahren war die Idee geboren worden: Ein Feld sollte zur Verfügung gestellt werden, wo jeder, der möchte, Gemüse anbauen kann. „Ich habe nicht geglaubt, dass das funktionieren könnte. Wir befinden uns hier mitten im grünen Gürtel rund um Wien, wo sehr viele Menschen ihren eigenen Garten haben. Aber das Interesse war von Anfang an groß und ist ungebrochen“, erklärt Lamers.

Die neue Saison beginnt gerade. Ende Februar wurde beschlossen, was dieses Jahr angebaut werden soll. Karotten, Zucchini, Kürbisse und Pastinaken werden dann zentral für alle Gärtner eingekauft. Auf den je 50 Quadratmeter großen Parzellen bleibt für jeden aber Platz, um auch eigene Wunschpflanzen einzusetzen.

Der Bauer, der Besitzer des Grundes, kümmert sich zu Saisonbeginn darum, dass das Feld gepflügt und geeggt ist. Nach der Aussaat ist dann jeder für seine eigene Parzelle zuständig. „Anfang Juni gibt es traditionell ein Feldübergabefest. Wir stellen ab dann – abgesehen vom Feld – die Gerätschaften und das Wasser zur Verfügung“, sagt Lamers.

Schnecken als Grund

Warum die Gablitzer sich für das Bestellen eines Feldes entscheiden, führt Lamers auf die Schnecken zurück. „Viele haben aufgehört, im eigenen Garten anzubauen, weil die Tiere im Wienerwald ein riesiges Problem sind und es frustrierend ist. Dadurch, dass wir ein gepflügtes Feld zur Verfügung stellen, sind die Pflanzen, wenn sie rauskommen, noch vom Unkraut befreit und die Schnecken finden dementsprechend nichts zu fressen“, erklärt Lamers. Außerdem spiele Nachbarschaftshilfe eine Rolle. Den Menschen mache Garteln zusammen mit Gleichgesinnten mehr Spaß.