Grenzblockaden sollen Lkw-Verbot erzwingen
Von Jürgen Zahrl
Die Mitglieder und Sympathisanten des Vereins „Neue Thayatalbahn“ bleiben hartnäckig. Sie wollen Freitagnachmittag ab 13.30 Uhr schon zum vierten Mal den Grenzübergang Fratres-Slavonice, Bezirk Waidhofen an der Thaya, für drei Stunden blockieren. „Wir machen so lange weiter, bis wir eine Reaktion der Zuständigen im Land erreichen“, sagt Josef Baum, ein führender Aktiver.
Wie im KURIER berichtet, setzen sich Dutzende Mitglieder des Vereins „Neue Thayatalbahn“ seit mehr als zwei Jahrzehnten dafür ein, dass die ausrangierte Bahnstrecke zwischen Waldkirchen und Slavonice, Tschechien, revitalisiert wird. Im Jahr 2004 stand das Millionen Euro teure Projekt schon fast vor der Realisierung. Doch dann kam 2006 das Thaya-Hochwasser.
Schwerverkehr
Während Mitarbeiter einer Abrissfirma schon mehrere Schienenmeter der ehemaligen Thayatalbahn entsorgt haben, um das „Fundament“ für einen von mehreren Gemeinden beschlossenen und sieben Millionen Euro teuren Radweg auf der Trasse zu ebnen, kämpfen Bahnfreunde unermüdlich weiter. „Wir haben ein dichtes Programm mit weiteren Demonstrationen und Baustellen-Besichtigungen geplant. Unser Anliegen ist es, den Abriss weiterer Schienen zu stoppen. Wir wollen zumindest erreichen, dass Maßnahmen gegen den zunehmenden, grenzüberschreitenden Lkw-Verkehr unternommen werden“, schildert Baum. Der größte Wunsch wäre, ein Lkw-Fahrverbot zu erzwingen, um den Schwerverkehr auf die Schiene zu bringen.
Nicht überall sind die Blockaden geduldet. „Die Demo am Grenzübergang Grametten wurde von der Bezirkshauptmannschaft Gmünd untersagt“, erklärt Obmann Egon Schmidt. „Wir haben kein Problem mit einer Demo am Straßenrand. Aber eine einstündige Totalblockade geht nicht. Einer der Gründe ist die Freiheit des Warenverkehrs“, so Bezirkshauptmann-Stellvertreter Johann Glaßner.