Chronik/Niederösterreich

Flughafen Wien ist unter den Top-Flughäfen Europas

Seit gestern ist es offiziell: Dem Flughafen Wien sind vier Sterne für sein Angebot und seine Servicequalität verliehen worden (siehe unten). Damit ist er in der europäischen Top-Liga angekommen. Lediglich zehn Flughäfen tragen ebenfalls das 4-Star-Prädikat. Mit München ist nur ein einziger Airport besser bewertet. Vergeben wird die Auszeichnung von der Luftfahrt-Ratingagentur Skytrax. Insgesamt wurden 800 Indikatoren bewertet. Ein Teil der Bewertung beruht auf Passagierumfragen.

Um die Auszeichnung zu erhalten, hat sich der Flughafen angestrengt. Nach Kritik nach der Eröffnung des neuen Terminals 3 wurden 190 Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Der KURIER hat geprüft, ob die vier Sterne halten, was sie versprechen.

Orientierung

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Das erneuerte, barrierefreie Leitsystem zeigt den Weg zu den Gates. Tatsächlich ist die Schrift groß, die Gates sind farblich markiert. Die Fluginformationen sowie Wegzeitangaben werden auf großen Monitoren auf Augenhöhe angegeben.

Service/Komfort

Vor der Sicherheitskontrolle erfahren die Fluggäste in Echtzeit, wie lange sie warten müssen. Gegenstände, die dort abgenommen werden, können sich die Passagiere hinterlegen oder heimschicken lassen.

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Für Familien, die ihren Kinderwagen einchecken müssen, stehen für die Wege am Flughafen Leihgefährte zur Verfügung. Wer ehr spät dran, oder nicht gut zu Fuß ist, wird auf Anfrage zu den Gates chauffiert. Kritisiert wurden zuletzt enge Rolltreppen und lange Wege. Laut Skytrax ist beides im Rahmen. Tatsächlich sind es 450 Meter vom Check-in des Terminal 3 bis zu den Gates – der längste Weg, der am Flughafen zurückzulegen ist. Dass an den Gates die Toiletten einen Stock tiefer liegen, empfinden viele als unpraktisch. Dafür gibt es an den Flugsteigen ausreichend Sitzgelegenheiten – mit Strom und USB-Anschlüssen. Auch kostenloses Wi-Fi wird angeboten.

Barrierefreiheit

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Dafür hat der Flughafen viel Kritik geerntet. In Zusammenarbeit mit neun Behindertenverbänden wurde dann ein neues Leitsystem entwickelt und ein barrierefreier Wechsel zwischen neuen und alten Terminals ermöglicht.Im Terminal 3 gibt es ein Mobilitäts-Service. Dort kann Unterstützung gerufen werden.

Anbindung

Sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn ist der Flughafen rasch zu erreichen. Aus Linz braucht man nur noch eineinhalb Stunden. Allerdings fehlt noch eine gute Öffi-Anbindung gen Osten. (Kurz-)Parken am Flughafen-Areal ist teuer, dafür kann man die Parkplätze online buchen und Rabatt-Aktionen nutzen.

Terminalqualität

120 Shops gibt es mittlerweile am Flughafen, zwei Drittel davon befinden sich hinter den Sicherheitskontrollen. Im Terminal 3 und im modernisierten Pier-West gibt es auch nach den Checks ausreichend Gastro-Angebote.

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Kleiner Minuspunkt: Wer nur Wasser trinken will, muss 1,90 Euro berappen. Die Sitzgelegenheiten sind bequem und sauber.

Laut Flughafen-Sprecher Peter Kleemann sind noch nicht alle Verbesserungsmaßnahmen abgeschlossen. Pier-Ost, wo künftig der A380 andocken könnte, soll modernisiert werden. Dann wäre künftig auch ein 5-Star-Rating drinnen. Zudem steht die Entwicklung des "alten" Terminals 2 noch aus. 2017 wird auch ein neues Hotel eröffnet.

Das Prädikat "4-Star Airport" ist ein hart verdientes. Gestern, Mittwoch, wurde die Verleihung dieser Auszeichnung im Rahmen einer großen Veranstaltung gefeiert. Nicht nur Edward Plaisted, CEO des Marktforschungsinstituts Skytrax, war vor Ort, um zu gratulieren.

Bei der Verleihung hob der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll die Bedeutung des Flughafens als Arbeitgeber hervor: "Der Standort Flughafen ist mit 20.000 Beschäftigten ein wesentlicher Wirtschaftsmotor, der viele neue Arbeitsplätze in der Region schafft." Die Auszeichnung werte den Standort massiv auf. Die amtsführende Stadträtin der Stadt Wien, Renate Brauner, betonte die zentrale Rolle des Wiener Flughafens für Tourismus und Wirtschaft. Im vergangenen Jahr konnte ein Passagierrekord von 22,8 Mio. verzeichnet werden: "Der Airport ist das Tor zur Welt für den Wirtschaftsstandort Wien und eine wichtige Visitenkarte für den heimischen Tourismus."

Die Freude bei den Vorständen der Flughafen Wien AG war ebenfalls groß, insbesondere weil mit der Auszeichnung bestätigt wurde, dass sich die neue Servicestrategie ausgezahlt habe, finden Günther Ofner und Julian Jäger. Nun soll die Strategie zur Steigerung der Servicequalität auch konsequent fortgesetzt werden.