Chronik/Niederösterreich

Explosionsgefahr: Evakuierung und Großeinsatz in HTL Mödling

Nach der Entdeckung explosiver Pikrinsäure am Dienstagmorgen in der HTL Mödling mussten rund 200 Schüler evakuiert werden. Polizei, Rettung und Feuerwehr waren vor Ort. Die im Chemieunterricht verwendete Säure war in einem Gefäß eingetrocknet. "So etwas kommt vor, wenn der Stoff längere Zeit nicht verwendet wird", berichtet Paul Fastner, Pressesprecher der Feuerwehr Mödling. "In diesem Zustand kann schon eine leichte Erschütterung zur Detonation führen."

Keine Verletzten

Das Schulgebäude wurde zunächst großräumig evakuiert. Feuerwehr sowie Lehrkräfte brachten insgesamt rund 250 Personen aus mehreren Gebäuden in Sicherheit. Die Einsatzstelle wurde großräumig abgesperrt. Die Säure konnte vom Entschärfungsdienst des Innenministeriums aber bereits gesichert werden. Verletzt wurde niemand. 

Die HTL Mödling ist mit über 3.500 Schülern eine der größten Schulen Europas.

Ähnliche Einsätze hatte es vor knapp einem Jahr auch im Waldviertel gegeben. Der Fund ausgetrockneter Pikrinsäure hatte im November 2023 die Evakuierung der Mittelschule Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen a. d. Thaya) und wenige Tage später der Neuen Mittelschule in Bad Großpertholz (Bezirk Gmünd) notwendig gemacht.

Gilt als Sprengstoff

Pikrinsäure verbrennt an der Luft mit starker Rauchentwicklung, bei sehr raschem Erhitzen oder einer Initialzündung kommt es gar zur Detonation. Der Stoff ist empfindlich gegen Hitze und Feuer sowie gegen Schläge und Reibung und gilt im Sinne des Sprengstoffgesetzes als Sprengstoff