"Manche dachten, jetzt bebt die Erde"
Es knallt wieder am Himmel. Seit einigen Tagen führt das Bundesheer verstärkt Trainingsflüge mit ihren 15 Eurofightern durch. Was für die Abfangjäger-Piloten längst eine gewisse Routine ist, sorgt am Boden regelmäßig für Aufregung."Wir hatten schon sehr viele besorgte Anrufer", erzählt Michael Cech, Bürgermeister der Wienerwald-Gemeinde Gablitz in Niederösterreich. "Manche dachten, die Erde habe gebebt. Oder waren der Meinung, dass irgendwo etwas explodiert ist. Sie wussten ganz einfach nicht, was da los ist. In Zeiten von Terrorangst hätte ich mir vorab mehr Informationen seitens des Heeres gewünscht", berichtet der Politiker, der die Bürger aber beruhigen konnte.
Denn hinter den "Explosionen" stecken die Eurofighter. Beschleunigt ein Jet auf etwa 1200 Kilometer pro Stunde (Mach 1), entstehen Stoßwellen an Teilen des Flugzeuges. Dadurch steigt der aerodynamische Widerstand, es kommt zum sogenannten Überschallknall. Dass die Bevölkerung dieses Mal mehr von diesen Flügen mitbekommt, hat mehrere Gründe. Zum einen sind die Eurofighter derzeit nur auf der südlichen Seite des Alpenhauptkammes unterwegs. Laut Ministerium ist über den Alpen die Lawinenwarnstufe zu hoch, man will kein Risiko eingehen.
Deshalb sind nun jene Ballungszentren Österreichs betroffen, in der viele Menschen leben. In Salzburg, Linz, Wels, Wr. Neustadt und Wien wird man also noch bis zum 18. November verstärkt mit Lärmbelästigungen rechnen müssen. Die feuchte Luft verstärkt die Geräuschkulisse noch zusätzlich."Wir verzeichnen derzeit mehr Beschwerden als bei den vergangenen Trainings", sagt Heeressprecher Michael Bauer. Er weist darauf hin, dass auf der Facebook-Seite regelmäßig über die Überflüge informiert werde. "Bis zu zehn Minuten vor einem Überschallknall posten wir einen Hinweis. Es muss niemand beunruhigt sein."