Erdgas-Suche: Grüne wollen Sofort-Fonds für Schäden
Von Lisa Rieger
Die OMV sucht derzeit nördlich von Wien und im Weinviertel nach Erdgas. Mithilfe von Vibrationsfahrzeugen werden die seismischen Messungen durchgeführt. Immer mehr Menschen melden vermeintliche Schäden. Die Grünen NÖ haben sich in der Causa nun eingeschaltet.
Landessprecherin Helga Krismer sagte am Donnerstag in Orth an der Donau (Bezirk Gänserndorf): „Während Schüler und Jugendorganisationen für ihre Zukunft ohne fossile Brennstoffe aufbegehren und ein Klimavolksbegehren in Vorbereitung ist, rüttelt sich die OMV durch das Weinviertel, um Gas zu finden.“
Die Pariser Klimaziele seien einzuhalten, weshalb nach einer Zukunft ohne Öl und Gas getrachtet werden müsse. Hinzu komme, dass bei der Suche nach den Rohstoffen Eigentum von Niederösterreichern beschädigt werde. „Die OMV muss sich den Schäden an den Häusern stellen. Wir verlangen daher einen Sofort-Fonds, der für die Schäden aufkommt.“
Geprüft werden sollten die Schäden – und ob sie in Zusammenhang mit den Messungen stehen – von einer unabhängigen Stelle, erklärte Krismer weiter. „Die Menschen sollen dann unbürokratisch an ihr Geld kommen“, fuhr die Landessprecherin fort.
Flankiert war sie bei dem Termin von zwei Männern – der eine, Hans Georg Feichtinger, hatte ein Gerichtsverfahren gegen die OMV 2015 verloren; der andere, Josef Zihr, steckt derzeit mitten in einem. Beide klagen an (der KURIER berichtete), dass ihre Häuser durch die Messungen beschädigt wurden. Zihr berichtet, dass sich 300 bis 400 Menschen mit Schäden bei ihm gemeldet haben. Es sei aber nicht verifizierbar, wie viele tatsächlich betroffen sind.
„Brauchen keinen“
Andreas Rinofner von der OMV sagt zum Vorschlag: „Wenn wir einen Schaden verursachen, dann bezahlen wir diesen. Wir brauchen keinen Fonds. Ich wüsste nicht, was er besser machen würde.“ Wenn es Unklarheiten gebe, werde ein Gutachten von einem Sachverständigen erstellt, welcher feststelle, ob der Schaden auf das Unternehmen zurückgehe.