Drei-Tages-Demo gegen Bau von Schotterteichen
Von Jürgen Zahrl
„Nein zu 41 Hektar Schottergrube“, „Klangwolke statt Staubwolke“ oder „Kiesgrube ist gleich riesige Wasserwunde“ – solche und ähnliche Aussagen waren auf den weißen Transparenten der Demonstranten zu lesen. Bis zu 80 besorgte Bürger aus Kamp bei Grafenegg, Bezirk Krems, gingen in den vergangenen Tagen drei Mal gegen den Bau von riesigen Schotterteichen auf die Straße. Sie bangen um ihre Lebensqualität, weil sie glauben, dass durch den Abbau von Gestein ihr Trinkwasser gefährdet werde sowie jede Menge Staub und Lärm entstehen. Die Betreiberfirma verspricht, dass es so gut wie keine Emissionen geben wird.
Wie der KURIER berichtete, machen die Bewohner seit Bekanntwerden der Pläne gegen einen 31 Hektar großen Schotterteich im Süden und eine zehn Hektar große Grube im Südosten des Gemeindegebiets mobil. „Wir wollen aufzeigen, dass wir gegen die Vernichtung von Boden, Staubbelastung und Lärm sind. Wir sind für die Grundbedürfnisse der Menschen – für die Erhaltung der Umwelt und von gesunden Lebensräumen“, so Monika Henninger-Erber, eine der beiden Sprecher der Bürgerinitiative Kamp. Sie sorgt sich zugleich um das Landschaftsbild und Trinkwasser. „Täglich werden Hunderte Kubikmeter Grundwasser notwendig sein, um durch das Aufspritzen die Staubbelastung zu reduzieren“, schildert die Sprecherin. Die Demonstranten fordern daher von den Politikern eine verantwortungsvolle Umwelt- und Klimapolitik.
Nassbaggerung
Bei einem Lokalaugenschein im bestehenden Schotterwerk der Firma Rohrdorfer in Grafenwörth, Bezirk Tulln, sagte Geschäftsführer Bernd Wanivenhaus, dass es keinen Anlass zur Sorge gibt: Er verspricht eine möglichst umweltschonende Schottergewinnung nach dem Vorbild der – mehr als 30 Jahre alten – vorhandenen Anlage. „Wir sehen uns als Nahversorger für die Häuslbauer im Umkreis von rund 40 Kilometern“, erklärte Wanivenhaus.
Durch die geplante Nassbaggerung mit einem elektrobetriebenen Eimerkettenbagger könne möglichst staub- und lärmfrei Kies abgebaut werden: „Das Material kommt auf einem 1,5 Kilometer langen Förderband ins bestehende Schotterwerk“, sagte der Geschäftsführer. Um die nächst gelegenen Häuser vor etwaiger Lärmentwicklung zu schützen, sei ein fünf Meter hoher Wall geplant. Schon im Oktober soll die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beantragt werden. Insgesamt 18 Gutachter müssten das Projekt prüfen. Die Anrainer bemühen sich dafür um Parteienstellung.