Chronik/Niederösterreich

„Hundezone wäre sinnvoll“

Der KURIER-Bericht über Tierhalter, die das Hundeverbot am Viehofner See in St. Pölten ignorieren, hat für viel Aufregung gesorgt. „Ekelhaft, grausig“, sagen jene Badegäste, die im See auf badende Vierbeiner treffen. So mancher ärgert sich auch darüber, dass die Stadt auf das Problem noch nicht reagiert habe. Bei der Polizei betont man, dass die Kontrollen verstärkt worden seien. So kurven öfters Fahrradstreifen um den See.

Tatsächlich gibt es aber auf dem herrlichen Gelände auch einen Bereich, der von dem Verbot ausgenommen ist. Gottfried Adamec ist hier oft mit seinem Hund Jerry unterwegs. Dass hier weder Stadtgärtnerei noch die Exekutive ein Problem mit den Tieren haben liegt aber nicht daran, dass es sich um eine Hundezone handelt. Hier werden die Tiere einfach nur still „geduldet“.

Für Adamec ist diese Lösung eine „Augenauswischerei“. Er sagt: „Eine echte Hundezone wäre mit Sicherheit sinnvoll.“ Er meint damit ein eingezäuntes Areal, wo Jerry und Co. auch ohne Leine und Beißkorb herumtollen und auch baden können.

Absage

Denn theoretisch müssten die Vierbeiner derzeit angeleint und mit einem Bissschutz ausgerüstet sein, wenn sie ins Wasser laufen. Adamec berichtet, dass ihm geraten worden sei, eine 30 Meter lange Leine zu kaufen, damit der Hund weit in den See rein kann.

„Das kann aber nur ein Scherz sein. Das ist ja viel zu gefährlich“, sagt Jerrys Herrl. Er betont, dass er für viele Hundebesitzer spreche. Das zeigte sich auch bei einem Lokalaugenschein am See, wo der KURIER mehrmals auf die Problematik angesprochen und intensiv darüber diskutiert wurde.

Im Rathaus wird betont, dass man sich mit der Situation längst auseinandergesetzt habe. Allerdings gibt es für Adamec und Co. keine guten Nachrichten.

„Beim See ist es nicht möglich eine Hundezone zu errichten. Dieses Anliegen wurde bereits geprüft“, sagt ein Sprecher der Stadt. Grund: Der Uferbereich sei gleichzeitig auch Überschwemmungszone. Deshalb könne hier kein Zaun aufgestellt werden.