Chronik/Niederösterreich

Dirigent soll Kirchen-Dieb gewesen sein

Als Beruf gibt Herr P. aus Luxemburg Musiker an. Er sei Dirigent und Organist, seit einigen Wochen arbeite er an einem Theater in Deutschland. Das Engagement, wie er es bezeichnet, ist allerdings mehr ein Praktikum. In Wahrheit ist P. arbeitslos.

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Neben der Liebe zur Musik hat der 41-Jährige aber noch ein weiteres "Hobby". Er besichtigt gerne Kirchen und Kapellen. Warum ihn diese Vorliebe im Jahr 2012 ausgerechnet nach Seeben in den Bezirk Melk brachte, konnte P. am Dienstag in St. Pölten vor Richterin Doris Wais-Pfeffer nicht so recht erklären. Wie auch immer. In dem Zeitraum, als der Luxemburger durch das Mostviertel fuhr, verschwanden aus einer kleinen Kapelle in Seeben zwei Heiligenfiguren. Schaden: rund 15.000 Euro.

"Ja, ich war in der Kapelle", erzählt der Dirigent. Er will aber nicht durch das Fenster eingestiegen sein. "Die Tür war offen", sagt er. Dass auf dem Fenster seine DNA-Spuren gefunden wurden, erklärt P. so: "In der Kapelle flatterte ein Vogel herum. Ich wollte ihn ins Freie lassen."

Auch in Mank soll der Angeklagte zugeschlagen haben. Aus einer Kirche verschwand eine Statue des Heiligen Florian, die 15.000 Euro wert sein soll. "Ich war in der Kirche, habe mir aber nur die Orgel angesehen." Der Prozess wurde vertagt.