Chronik/Niederösterreich

510 Millionen Euro für das neue Krankenhaus

Ob in Österreich zu viel operiert wird, ist eine Diskussion, die derzeit von Fachleuten heftig geführt wird. Fest steht, dass auch die Ärzte in NÖ oft zum Skalpell greifen. 170.000 Operationen werden in den Landeskliniken pro Jahr durchgeführt, rund 385.000 Patienten stationär betreut.

Um diese Massen ordentlich versorgen und betreuen zu können, braucht es die notwendige Infrastruktur. Am Dienstag fiel in der Hauptstadt der Startschuss für das größte Krankenhausprojekt des Landes. Am ehemaligen Dunantplatz wird ein chirurgisches Zentrum (Haus C) errichtet, in dem künftig die Unfallchirurgie und die Notfallversorgung untergebracht werden sollen. Dafür investiert das Land kräftig: rund 210 Millionen Euro fließen direkt ins Haus C, mehr als 510 Mio. in den Gesamtausbau des Standortes. „Die Bauzeit beträgt acht Jahre“, berichtet Landesrat Karl Wilfing.

Landeplatz

Auf sieben Ebenen mit knapp 60.000m² entstehen unter anderem zwei Tiefgeschosse, welche ca. 255 Pkw- Abstellplätze und einen Fahrradkeller bieten.

Das Erdgeschoß bildet eine kompakte Funktionseinheit, bestehend aus Unfall- und Notfallversorgung, eine zentrale Aufnahmestation, das Institut für Medizinische Radiologie und ein zentraler Ambulanzbereich sowie das Institut für Physikalische Medizin. In der darüber liegenden Ebene werden die beiden hausinternen Institute für Labormedizin sowie Mikrobiologie & Hygiene unterkommen.

Die Ebene 2 – als Intensivebene geplant – beinhaltet eine OP-Gruppe mit acht zentralen OPs, weiters werden ein Aufwachbereich und drei anästhesiologische Intensivstationen mit je zwölf Betten geplant. „Uns ist wichtig, dass die Wege der Patienten verkürzt werden“, sagte Spitalsdirektor Bernhard Kadlec.Annähernd drei idente Geschoße umfassen den Bettentrakt mit den Kernzuordnungen für die Unfall-, die Chirurgie-, die Herzchirurgie- und die Neurochirurgie-Abteilung. Ebene 6 dient als Technikzentrale für die darunterliegenden Geschoße. In kürzest möglicher Anbindung an die Erstversorgungsbereiche wird als oberste Ebene des Hauses ein neuer Hubschrauber-Landeplatz errichtet.

Anfang 2014 soll mit den Rohbauarbeiten für das neue Zentrum begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für 2017 geplant. Weitere drei Jahre wird es schließlich noch brauchen, bis die gesamten Ausbauarbeiten abgeschlossen sein werden.