Chronik/Niederösterreich

Bürgermeister meldet sich nach Schlaganfall erstmals zurück

"Mitten im Leben auf der Kippe zu stehen, diese Erfahrung habe ich, wie auch viele andere Menschen, am 31. Mai machen müssen, als ich aus heiterem Himmel einen Schlaganfall erlitt", mit diesen Worten wendet sich der Bürgermeister von Hollabrunn, Erwin Bernreiter (ÖVP), erstmals seit einem halben Jahr wieder an die Öffentlichkeit. Am Samstag konnte er zum ersten Mal für ein paar Tage zurück nach Hollabrunn und besuchte bei dieser Gelegenheit auch das Rathaus. "Hier gab es ein kurzes Mitarbeitergespräch bevor er sich am Mittwoch auf den Weg zur nächsten Reha machte", sagt Vizebürgermeister Alfred Babinsky (ÖVP), der in der Zwischenzeit die Amtsgeschäfte übernommen hat.

Der Weg zurück

Bürgermeister Bernreiter wurde nach seinem Schlaganfall zuerst in das Krankenhaus Tulln gebracht und dann in das SMZ Ost in Wien zur Spezialbehandlung verlegt. Etwa ein Monat später entschieden sich die Ärzte, die Aufwachphase aus dem künstlichen Tiefschlaf einzuleiten. Ende Juli konnte der 47-Jährige dann zur Früh-Rehabilitation ins Otto-Wagner-Spital. Die nächste Reha ist nun in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) und für 28 Tage angesetzt. "Der Weg zurück ins normale Leben ist ein äußerst steiniger, der nur in winzigen Etappen bewerkstelligt werden kann", sagt Bernreiter.

An Aufgeben denkt er aber keinesfalls: "Mein nächstes Ziel ist, wieder vernünftig auf die eigenen Beine zu kommen." Täglich wiederhole er seine Übungen und er stehe auch wieder mit dem Hollabrunner Rathaus regelmäßig telefonisch in regem Austausch, um das Versäumte der letzten Monate aufzuholen. Sein erklärtes Ziel ist es, als Bürgermeister sobald wie möglich zurückzukehren.

Das Mitgefühl und der große Zuspruch von Wegbegleitern aus beruflichem und privatem Umfeld sowie der Beistand von seiner Frau und seiner Kinder, haben Bernreiter, wie er sagt, die nötige Kraft für seine Genesung gegeben. Bernreiter ist seit 2009 Bürgermeister von Hollabrunn. Ab 1995 war er im Gemeinderat und seit 2004 war er als Stadtrat für Kindergärten und Grünanlagen verantwortlich.