Boot rammte Fels in der Donau
Von Stefan Sailer
Die Abkühlung kam schon Freitagabend – mit Gewittern im Westen. Doch im Großteil des Landes war es gestern noch einmal brütend heiß mit Temperaturen bis zu 38 Grad. Trauriger Nebeneffekt der Hitze: (Freizeit-)Unfälle, die zum Teil tödlich endeten.
Der niedrige Wasserstand auf der Donau hat in der Nacht auf Donnerstag offenbar zu einem schweren Bootsunfall geführt. Zur Regulierung des Stroms befinden sich Felsen im Flussbett. Der Fahrer dürfte die Steine jedoch übersehen haben und krachte schließlich gegen das Ufer bei Langenzersdorf.
Die beiden Insassen wurden durch den Aufprall aus dem Boot geschleudert. Ein 53-Jähriger verlor das Bewusstsein und wurde ins AKH nach Wien gebracht. Freitagnachmittag ist er seinen Verletzungen erlegen.
Laut Behörden war der Fahrer mindestens 50 Meter außerhalb des sicheren Fahrwassers unterwegs, dass für die Schifffahrt mit Bojen bzw. Beleuchtung markiert ist. Zudem gibt es Karten zum Download, auf denen sämtliche Gefahrenstellen, wie Felsen, Seichtstellen oder Uferpflöcke, eingezeichnet sind. Laut Zeugen dürfte der Mann mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Kind steckt im Fluss fest
In Amstetten musste die Feuerwehr Freitagnachmittag zur Ybbs ausrücken. Ein Zwölfjähriger war laut Notruf 144-Sprecher Philipp Gutlederer in der Flussmitte mit einem Fuß zwischen zwei Felsen eingeklemmt. Der Feuerwehr gelang es, die Steine zu verrücken.
Der befreite Bub wurde mit einer Trage ans Ufer gebracht und dem Roten Kreuz übergeben. Zur weiteren Kontrolle wurde der Zwölfjährige ins Landesklinikum Amstetten transportiert.
Tragisch endete Donnerstagabend ein Kajakunfall auf der Traun bei Bad Ischl. Ein 64-jähriger Pensionist war mit seiner Ehefrau beim Durchfahren einer Stromschnelle gekentert. Während sich die Frau ans Ufer retten konnte, blieb der Mann an einem Holzstamm hängen und wurde unter Wasser gedrückt. Jede Hilfe zu spät kam auch Freitagnachmittag für einen 70-Jährigen in Aspach, OÖ. Er ertrank in einem Badesee. Seit gestern besteht außerdem Gewissheit, dass jener 16-Jährige, der sich vor einer Woche beim Schwimmen in der Mur bei Graz abkühlen wollte, tödlich verunglückt ist.
Insgesamt sorgt die Hitzewelle bei den Blaulichtorganisationen aber nur für ein leicht erhöhtes Einsatzaufkommen. Derzeit komme es nur zu Verschiebungen: Weniger Arbeitsunfälle, mehr Kreislaufprobleme. Vor allem Arbeiter im Freien, wie Landwirte oder Bauarbeiter, sind betroffen. "Ansonsten sind die Leute zu erschöpft, um anstrengende Arbeiten zu verrichten", sagt Andreas Zenker vom nö. Roten Kreuz.