Blindenmarkt: Wirbel um neuen Asphalt
Für die Bürger von Blindenmarkt im Bezirk Melk war es eine große Freude, als endlich die Bagger anrollten. Die Sanierung der Hauptstraße durch den Ort war von vielen schon sehnsüchtig erwartet worden. Vor allem erwartete man sich von dem teuren Projekt eine Verringerung des Verkehrslärms.
Passiert ist aber genau das Gegenteil: Denn das Ergebnis der Bauarbeiten sorgt nun im wahrsten Sinn für einen Riesenwirbel in der Gemeinde. "Außerhalb des Ortskerns wurde ein wesentlich glatterer und leiserer Belag angebracht, als im Ort selbst. Es ist uns ein Rätsel, warum hier mit einem offensichtlich billigeren, raueren Asphalt gearbeitet wurde. Dadurch haben wir eine zusätzliche Lärmquelle bekommen. Das alles wirkt wie ein Schildbürgerstreich", berichtet Anrainer Wolfgang Haimböck, der sich mittlerweile per Brief an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gewandt hat.
Laut Haimböck war die Situation schon vorher nicht einfach. Durch die Nähe zur Westautobahn kam es – begünstigt durch den Wind – immer wieder zu einer erhöhten Lärmbelastung. "Die Fenster nachts – besonders in diesen heißen Tagen – offenzulassen, ist daher kaum möglich", erzählt er.
Causa wird geprüft
Bürgermeister Franz Wurzer (ÖVP) will da gar nicht widersprechen. "Auch mir ist es völlig unbegreiflich, was da passiert ist. Mich sprechen so viele Bürger an, die darüber erzürnt sind. Es ist ein Wahnsinn." Er vermutet, dass in dem etwa 500 Meter langem Abschnitt ein neuer Belag ausprobiert worden sei. "Das Experiment ist völlig in die Hose gegangen."
Er habe schon versucht, mit der zuständigen Straßenmeisterei Kontakt aufzunehmen, doch da sei er bislang auf taube Ohren gestoßen. Weil es sich um eine Landesstraße handelt, rief der KURIER im Büro von Landesrat Ludwig Schleritzko an. Dort nahm man sich nun dem Problem an. "Die Sache wird umgehend geprüft", heißt es.