Baum-Installationen: Gärtner verwirklicht sich
Von Lisa Rieger
Anton Starkl von der gleichnamigen Gärtnerei hat eine rege Fantasie. Die Liebe zu Pflanzen hat er sozusagen mit der Muttermilch aufgesaugt. Im Rahmen von „Green Art“, der Veranstaltung, die von Mai bis September in Tulln stattfindet, kann Starkl diese zwei Leidenschaften nun verbinden und die ersten seiner Vision umsetzen. Bei sämtlichen Stadteinfahrten hat er markante Baum-Installationen gepflanzt. „Ich habe zum Beispiel ein Baumzelt gemacht. Da können 30 Menschen ein Fest darin feiern und auch ein Lagerfeuer machen“, erklärt Starkl, dessen Großvater die Gärtnerei gegründet hat.
Baumzelt
Beim Baumzelt wurden mehrere Bäume im Kreis angeordnet und schief eingepflanzt, sodass die Baumkronen in der Mitte zusammenfinden. „Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit diesen – wie ich sie nenne – ‚Crazy Trees’. Dabei geht es mir darum, herauszufinden, wie Bäume reagieren, wenn man sie unkonventionell einsetzt“, fährt Starkl fort. So flicht Starkl Bäume ineinander oder setzt sie wie Zeltstangen.
In Tulln hat er mit fünf seiner 85 Mitarbeiter in den vergangenen zwei Wochen 100 Bäume gepflanzt und etwa 80 Sträucher gesetzt. Das Baumzelt ist eines der Highlights davon. Er hat außerdem Bäume schief gesetzt, in einem 45 Grad-Winkel. „Das sieht derzeit noch nicht so spektakulär aus, wird aber noch“, sagt der Gärtner. Auch eine nachempfundene Stadt mit Häusern, Zäunen und Co. hat er gepflanzt. „Und es gibt noch einen zehn Meter hohen Baumfächer und eine -pyramide. Was mich aber am meisten freut, ist der Zaun aus Bäumen“, sagt er. Dieser Flechtzaun ist 50 Meter lang und vier Meter hoch. Die Stämme sind miteinander verflochten und die Kronen werden noch weit darüber hinauswachsen. „All diese Installationen sind nachhaltig und als jahrzehntelange Attraktion ausgerichtet. Die Pflanzen werden jedes Jahr größer und wertvoller“, sagt Starkl.