Bau der S8 steckt "im Stau": Aufregung um Aussage von Minister Stöger
Von Stefan Sailer
Marchfeld."Ein Gesamtkonzept in 10 Jahren scheint realistisch zu sein." Diese Aussage von Verkehrsminister Alois Stöger, bezogen auf den Bau der S8, sorgt seit dem Wochenende für Aufregung. Für die Bevölkerung sei der Zustand unzumutbar, verweist Friedrich Quirgst, Bürgermeister von Deutsch-Wagram, auf das starke Verkehrsaufkommen: "Als ehemaliger Gesundheitsminister müsste er das wissen."
Bis zu 30.000 Fahrzeuge fahren täglich über die B8. "Der Ort ist geteilt", sagt Quirgst. Die Pläne zum Ostteil der S8, die im Sommer öffentlich aufgelegt waren, wurden deshalb mit Freude erwartet. "Wir wurden schon zu oft vertröstet. Nun darf es keine weitere Aufschiebung geben", fordert Quirgst. Der geplante Baubeginn 2016 müsse eingehalten werden.
Gesprächsbereit
Um das Anliegen zu verdeutlichen wurde im Marchfeld Entwicklungsverein dazu ein Beschluss aller 23 Bürgermeister gefasst. Ein Brief mit der Einladung zu einem Gespräch an den Minister ist bereits ergangen. Schließlich sei die Schnellstraße nicht nur für die Lebensqualität wichtig, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region, führt Quirgst weiter aus.
SPÖ-Nationalrat Rudolf Plessl ist unterdessen um Aufklärung bemüht. Ein persönliches Gespräch mit Stöger habe es noch nicht gegeben, aber: "Ein Gesamtkonzept betrifft für mich aber nur den Vollausbau bis in die Slowakei." Dieser sei ohnehin erst bis 2028 geplant. Die Notwendigkeit der Schnellstraße sei allerdings keineswegs in Frage gestellt.
Im Oktober erst gab es ein Treffen Stögers mit seinem slowakischen Amtskollegen. Von den Nachbarn wurde damals ein rascher Bau gefordert. Allerdings dürfte der Wunsch nicht aus dem Regierungskreis gekommen sein.