Chronik/Niederösterreich

Bankomatbande schlug wieder zu

Die Serie der Bankomatsprengungen, -diebstähle und -einbrüche hat im Februar 2010 in Ostösterreich begonnen. Seither wurden 34 Angriffe auf Geldausgabeautomaten gezählt und eine Sonderkommission (SOKO Bankomat) beim Bundeskriminalamt ist auch bereits eingerichtet. Das hält die kriminellen Banden aber nicht davon ab, weiterzumachen. In der Nacht auf Freitag wurde in Mühlbach am Manhartsberg im Bezirk Hollabrunn der nächste Bankomat-Coup verübt.

Dieses Mal wurde ein Geldautomat im Foyer der örtlichen Raiffeisenbank mit einem Spezialwerkzeug aufgeschnitten. Die Täter konnten mit der gesamten Bargeldsumme aus dem Gerät unbemerkt entkommen. Bis jetzt fehlen jegliche Zeugenwahrnehmungen.

Portion Glück

Im Gegensatz zu einigen dilettantischen Spreng- und Einbruchsversuchen in der Vergangenheit dürften die Täter dieses Mal ihr Handwerk beherrscht haben. Auch eine gehörige Portion Glück war auf ihrer Seite. Denn beim Kappen der Strom- und Datenleitungen in einem Elektrokasten an der Außenfassade der Bank haben alle Sicherheitsmechanismen versagt. Normalerweise wird ein Alarm an die Polizei weitergeleitet. In diesem Fall war es vermutlich durch ein technisches Gebrechen aber nicht so.

Daher konnten die Täter die Alarmanlage spielend leicht außer Kraft setzen und ungestört im Foyer zu Werke gehen. "Der Bankomat wurde schließlich mit einem Winkelschleifer aufgetrennt und das Geld entnommen", sagt ein Kriminalist der Einbruchsgruppe des nö. Landeskriminalamtes. Tatortspezialisten versuchten, in der Bank verwertbare Spuren sicherzustellen, um sie mit jenen anderer Coups zu vergleichen.

Derzeit geht man von mindestens zwei Tätern aus. Die Informationen sind jedoch noch äußerst spärlich. Auch das Videomaterial aus den Überwachungskameras brachte für die Polizei keine neuen Ansatzpunkte. Das Landeskriminalamt bittet um sachdienliche Hinweise unter: 059 133/30/3333.