Chronik/Niederösterreich

Badeunfall: Dramatische Rettung auf Donau

Er konnte nur noch den Arm heben, hatte keine Kraft mehr, zu rufen. Ich bin sicher, er wäre gleich untergegangen", schildert Andreas Beilner. Drei Bootsbesatzungen konnten Sonntag Nachmittag nur unter größten Mühen einen entkräfteten Schwimmer bergen. Fünf Männer   konnten den schwergewichtigen 53-Jährigen endlich an Bord einer Motorzille ziehen. Der Mann war unterkühlt und entkräftet, aber sonst wohlauf. Der 53-Jährige hatte von Unterloiben in der Donau Richtung Krems schwimmen wollen. Bei Mautern verließen ihn aber die Kräfte.

Andreas Beilner, der mit seiner Frau Doris und der Tochter im Motorboot unterwegs war, hielt den Mann zuerst für Treibgut. Dann erkannte er, dass er sich um einen Schwimmer in ernsten Schwierigkeiten handelte. "Wir haben ihn vom Boot aus über Wasser gehalten und ihm unseren Rettungsring übergestreift. Das war sehr schwierig. Doch den Schwimmer aus dem Wasser zu ziehen, war unmöglich." Selbst als Doris Beiler ein weiteres Boot heran winkte, dessen Insassen – das Ehepaar Kuntner – mithalfen, war die Bergung nicht zu schaffen. Nach dem Absetzen eines telefonischen Notrufes kam der Rettungshubschrauber geflogen. Er machte Matthias Schafhauser aufmerksam, der gemeinsam mit zwei Freunden von der nahen Hundsheimer Insel auf seiner Motorzille angebraust kam. Gemeinsam gelang es, den Erschöpften über die deutlich niedrigere Bordkante der Zille ins Boot zu hieven. An Land versorgte ein Notarzt den Mann und brachte ihn ins Spital.

Baywatch

"Wir registrieren heuer Gott sei Dank deutlich weniger Badeunfälle als im Vorjahr" berichtet Gerhard Karner, Landesobmann der Wasserrettung. Warum das so ist, kann er nicht genau sagen: "Ich weiß nicht, ob das Zufall ist oder ob die Leute ein bisschen besser aufpassen." Auch daheim in St. Pölten ist Karners "Baywatch"-Team an den Badeseen nicht im Retterstress. "Wir  hatten im Juli eine Lebensrettung, wo ein älterer Schwimmer ohne unsere Hilfe ertrunken wäre. Aber sonst nur das Übliche."

Aus Personalmangel ist der Rettungsstützpunkt am See im August aber nur an Wochenenden besetzt. Karner: "Wir suchen Freiwillige, im September starten Ausbildungskurse."

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