Aus Wind und Sonne wird Wasserstoff
Von Stefan Sailer
Die Energieversorgung zählt zu den größten Herausforderungen der Zukunft", sagt Technologieminister Alois Stöger. Sein Ressort sowie die OMV, EVN und der Klima- und Energiefonds haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, Strom aus erneuerbaren Quellen in Wasserstoff umzuwandeln. "Durch die Überkapazitäten standen die Stromnetze bisher oft unter Druck", erklärte Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds. Nun sollen die vorhandenen Ressourcen besser genützt werden.
In Auersthal, Bezirk Gänserndorf, wurde am Mittwoch ein Pilotprojekt vorgestellt, dass die Produktion und Speicherung von Wasserstoff aus erneuerbarem Strom zum Ziel hat. Die Überkapazitäten des durch Wind, Sonne, Wasser oder Biowärme erzeugten Stroms werden dabei verwendet, um Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Während der Sauerstoff in die Luft geblasen wird, kann der Wasserstoff in das Erdgasnetz eingespeist und gespeichert oder gleich in Flaschen abgefüllt werden.
CO2-neutral
Manfred Leitner, OMV-Vorstandsdirektor, spricht von einem "erfolgreichen Austausch zwischen der Stromproduktion und dem Energieverbrauch, die nahezuCO2-neutral ist." Grundsätzlich kann der Wasserstoff bei Bedarf auch wieder in Strom zurückgewandelt werden.
Das Projekt läuft vorerst bis Ende 2016. Die ersten Erkenntnisse liegen laut Helga Pražak-Reisinger, Forschungsleiterin der OMV, schon vor. Bis 2020 werde demnach eine ökonomisch-sinnvolle Nutzung der Technologie möglich sein. Bis spätestens 2030 soll die Wasserstoffproduktion auch für die Mobilität lukrativ sein. Der Anteil an Wasserstoff-betriebenen Fahrzeugen im Straßenverkehr ist bislang überschaubar.