Chronik/Niederösterreich

"Arbeitskultur gehört geändert"

Unzufriedenheit war es, die Wolfgang Hucek bewogen hat, in die Politik einzusteigen. Unzufriedenheit mit dem Stillstand in der Regierung, Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Nun kandidiert der 33-jährige Vater eines eineinhalbjährigen Sohnes in Brunn/Gebirge für die Neos.

"Mein Vater war bei der SPÖ, ich habe mit den Grünen sympathisiert. Aber es hat nichts genau gepasst", erzählt der Politik-Quereinsteiger. Erst die Neos sprachen ihn mit ihren Ansichten zum Thema Bildung an. Und schließlich gaben Huceks Erfahrungen in Sachen Väterkarenz den Ausschlag, bei der Gemeinderatswahl mitzumischen. "Die Arbeitskultur gehört geändert", ist sein Fazit."Der Weg zur Väterkarenz war schwierig. Ich hatte Angst, dass es negative Konsequenzen gibt." Glücklicherweise hatte Huceks Arbeitgeber Verständnis. "Es bräuchte Vorbilder. Aber da ist noch die falsche Generation am Ruder. Die Rollenbilder sind nicht aufgeklärt", so der 33-Jährige, der sagt, dass die drei Monate bei seinem Sohn ein Lehrstück in Sachen Geduld und Nervenstärke waren.

Transparenz Unter dieser Prämisse stehen auch die Forderungen und Ideen der Neos. So will Hucek mehr Transparenz und Mitbestimmung erreichen. "Ich hätte gerne eine Öffnung der Gemeinde, etwa Live-Übertragungen der Gemeinderatssitzungen via Internet." Damit Berufstätige auch von zu Hause aus dem Geschehen folgen können. Auch öffentliche Ausschusssitzungen und die Möglichkeit wichtige Dokumente online einsehen zu können will Hucek forcieren.

Nachhaltigkeit steht ebenfalls am Wahlprogramm. "Jede Entscheidung muss geprüft werden, ob man der nachfolgenden Generation nicht ein Ei legt." Dazu gehöre auch Visionsarbeit – wie soll Brunn etwa im Jahr 2030 aussehen. Natürlich dürfen die Themen Verkehr, sowie die Forderung nach gemeindeübergreifender Zusammenarbeit nicht fehlen.

Die Konkurrenz ist groß. Sieben Listen kandidieren. Für die Neos engagieren sich acht Brunner, darunter die ehemalige Grüne Vizebürgermeisterin Monika Moser. Hucek ist optimistisch: "Unser Wahlziel sind zwei bis drei Mandate."