Angst vor Ende für Militärplatz
Von Jürgen Zahrl
Erstmals nimmt ein Vertreter des Landes NÖ zum Gefecht um die Heeresforstverwaltung am Truppenübungsplatz (TÜPl) in Allentsteig Stellung. "Wir stehen zum Übungsplatz und dazu, dass er bestmöglich weitergeführt wird. Daher kommt eine Ausgliederung an die Bundesforste nicht in Frage", betonte VP-Landesrat Karl Wilfing bei einem Besuch im Waldviertel.
Wie berichtet, bangen 50 Bedienstete der Heeresforste neuerdings um ihren Arbeitsplatz, seit SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos die militäreigene Forstverwaltung im Waldviertel per Weisung einer übergeordneten Heeresabteilung zur "Dienst- und Fachaufsicht" unterstellt hat. Während das Ministerium von einem Auftrag spricht, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, befürchten die Bediensteten und die Gewerkschafter hinter dieser Maßnahme nicht nur ein "Verscherbeln der Militär eigenen Wälder an die Bundesforste" und den Verlust von Jobs, sondern in weiterer Folge auch die "Schließung des gesamten Truppenübungsplatzes im Waldviertel". Was das bedeutet, versucht der Personalvertreter Markus Heindl zu skizzieren: "Dann sitzen rund 500 Bundesheer-Bedienstete in der Region mit einem Schlag auf der Straße."
Horror
Ein Horror-Szenario, das sich auch Landesrat Wilfing nicht vorstellen will. "Wir wissen, dass der Raum Allentsteig strukturschwach ist. Daher sind die Jobs beim Militär regionalwirtschaftlich wichtig", sagt Wilfing. Er verspricht, sich gegen die Übergabe einzusetzen. Dass sie Brisanz hat, wissen Insider seit einer Aussage von Minister Darabos in der jüngsten Ausschusssitzung: Die geplante Zusammenführung der Heeres-Forste mit den Bundesforsten werde geprüft. Er wolle die Bediensteten in Allentsteig in den Personalstand der Bundesforste überführen.
Das veranlasste die GÖD-Bundesheergewerkschaft scharf zu schießen: Darabos ignoriere Parlamentsbeschlüsse, betont deren Vorsitzender Wilhelm Waldner und spricht von politischer Willkür: "Der Minister verfolgt den Ausverkauf des Truppenübungsplatzes."