Chronik/Niederösterreich

49.000 Euro aus Tresor gestohlen

Drei Minuten und 28 Sekunden. So lange war Herr F. verschwunden und wurde von den Überwachungskameras nicht erfasst. Er soll, davon geht jedenfalls die Kriminalpolizei aus, in dieser Zeit 34.000 Euro aus dem Tresor einer Bankfiliale im Bezirk Melk gestohlen haben. Ein Ermittler, der den Coup nachstellte, brauchte drei Minuten und 16 Sekunden. Zeitlich würde es also passen. Das ist allerdings kein Beweis dafür, dass der Ex-Bankangestellte tatsächlich im Juli 2014 zugriff. Denn im Tresorraum wird nicht gefilmt. Und Zeugen gibt es keine.Trotzdem legt die Staatsanwaltschaft St. Pölten dem 29-Jährigen schweren gewerbsmäßigen Diebstahl zur Last.

Der Mann soll schon im Jahr 2013 zwei Mal Geld an sich genommen haben. Einmal verschwanden 5000 Euro, dann 10.000. Auch ein Motiv für die Taten wollen die Ermittler gefunden haben. F. gilt als großer Pferdefan, die Kosten für sein Hobby sollen ihm über den Kopf gestiegen sein.Vor Richter Slawomir Wiaderek streitet der Angeklagte allerdings alles ab. Praktisch jeder Mitarbeiter der Filiale hätten bei den ersten beiden Taten Zugang zum Tresor gehabt. Der 29-Jährige hält es auch nicht für ausgeschlossen, dass Angestellte einer Sicherheitsfirma, die jede Woche das Geld lieferten, zugriffen. Und in drei Minuten und 28 Sekunden, als er verschwunden war, da suchte er nur einen USB-Stick. Der Prozess wird heute fortgesetzt.