Chronik/Niederösterreich

150 Frequency-Fans im Spital

Naturliebhaber sollten in den kommenden Tagen die Wege entlang der Traisen in der nö. Landeshauptstadt St. Pölten meiden. Denn die Gefahr eines Schocks ist groß: Das Gelände rund um dem Veranstaltungsgelände gleicht einer überdimensionalen Müllhalde. Die gute Nachricht: Die Müllmänner sind schon unterwegs, um die Nachwirkungen des Frequency-Festivals zu beseitigen.

Für Veranstalter Harry Jenner und sein Team war der dreitägige Musikgipfel jedenfalls ein voller Erfolg. Rund 140.000 Besucher jubelten bei Sommerwetter den Bands zu. Zum Abschluss am Samstag sorgten die „Toten Hosen“ für ausgelassene Stimmung. Kaum war das letzte Lied erklungen, wurde die Hauptbühne schon wieder in ihre Einzelteile zerlegt.

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Vor allem aber für die Einsatzkräfte bedeutet das Frequency meist turbulente Tage. 2885 verletzte Festivalgäste wurden versorgt, bilanzierte Wolfgang Brückler vom Roten Kreuz. „Ein Klacks in Relation zur Besucherzahl“, meinte der Helfer. 150 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, eine Frau erlitt durch Trockeneis Verbrennungen an der Hand. Das Rote Kreuz stand mit insgesamt 450 Leuten im Einsatz. Zu Spitzenzeiten waren bei dem Musikevent 120 Sanitäter und drei Notärzte vor Ort.

„Wir sind hier eine große Familie“, verwies Brückler auf das gut eingespielte Team, das sich aus Rotkreuzhelfern aus diversen Bundesländern zusammengesetzt hat. Erst am Sonntag bauten die Helfer ihre Stützpunkte am Areal ab.

Zeltschlitzer verhaftet

Alle Hände voll zu tun hatte auch die Polizei, die mit rund 50 Ermittlern vor Ort vertreten war. Den Fahndern gelang es, eine Zeltschlitzer-Bande dingfest zu machen, die aus den Zelten der Besucher Handys, Laptops und Brieftaschen gestohlen hatte.

Die vier Burschen und Mädchen im Alter von 18 bis 21 Jahre sollen auch bei anderen Events – wie dem Beatpatrol oder der Beachvolleyball-EM in Klagenfurt – höchst aktiv gewesen sein. Die Verdächtigen sitzen daher nun in Untersuchungshaft.

Klären konnten die Ermittler auch die Vergewaltigung einer 30-jährigen Oberösterreicherin. Die Frau hatte sich in ein falsches Zelt verirrt und traf dort auf ihren Peiniger. Für einen Wiener klickten kurze Zeit später die Handschellen. Er ist bereits geständig.

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„Traditionell“ alle Hände voll zu tun hatten die Pannenfahrer am Abreisetag, wenn so mancher Festivalbesucher nach Tagen des Kampierens feststellen musste, dass das Auto nicht mehr funktionierte. Die Palette reicht dabei von leeren Kfz-Batterien über gerissene Wasserschläuche und kaputten Reifen etwa durch Scherben bis zu verlorenen Pkw-Schlüsseln. Laut ÖAMTC gab es insgesamt an die 400 Einsätze.

Am Sonntagvormittag leerte sich auch der Campingplatz, während sich das Verkehrsaufkommen an der Autobahnauffahrt erhöhte.

Die Exekutive führte – wie jedes Jahr an den Stadtausfahrten – Alkohol- und Drogenkontrollen durch. Bewährt habe sich laut Oberst Franz Bäuchler vom Stadtpolizeikommando einmal mehr das Angebot freiwilliger Alkoholtests, das rund 400 Abreisende in Anspruch nahmen.