Chronik

Mann zündete Haus an, in dem seine Familie schlief

Steiermark.

13-Jähriger schlug Alarm und rettete seine Verwandten. Nach dem Familienvater wird gefahndet. Er dürfte an psychischen Problemen leiden, war deshalb offenbar in Behandlung – und doch bleibt die Tat eines 35-jährigen Südoststeirers rätselhaft: Der Mann soll nämlich am Montag in Tiefenbach (Stadtgemeinde Fehring) sein eigenes Haus in Brand gesteckt haben, in dem sich seine Frau, seine Mutter und seine vier Kinder befanden, ehe er flüchtete. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten.

Zu den dramatischen Szenen im Mehrfamilienhaus war es um 4.30 Uhr gekommen. Mithilfe eines Brandbeschleunigers – laut Polizei handelte es sich vermutlich um Benzin – dürfte der Mann im Wohnzimmer im Obergeschoß einen Teppich in Brand gesteckt haben. Dann soll er die Flucht angetreten haben. Seine Familie – die 39-jährige Lebensgefährtin, seine 61-jährige Mutter und die Kinder im Alter von drei, sechs, neun und 13 Jahren – blieben schlafend

zurück.

„Der 13-Jährige wurde auf den Brandgeruch aufmerksam. Er schlug rechtzeitig Alarm, sodass alle Bewohner das Haus rasch verlassen konnten“, berichtet Polizeisprecher Fritz Grundnig.

Mutter leicht verletzt

Die Mutter des Hausherrn erlitt eine Rauchgasvergiftung und musste im Krankenhaus behandelt werden. Das Motiv ist vorerst noch völlig unklar. Die Feuerwehr dementierte am Montag Medienberichte, wonach der mutmaßliche Täter vor der Flucht seine Familie im Haus eingeschlossen habe.

„Verschlossen waren nur die Türen und Fenster des Wohnzimmers, in dem der Brand ausgebrochen ist“, betont Franz Auner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hatzendorf.

Mit Auto geflüchtet

Nach dem 35-jährigen Familienvater wurde gestern bis Redaktionsschluss gefahndet, er dürfte mit einem silberfarbenen VW Golf geflüchtet sein. Laut Polizei hat er kürzlich ihm Nahestehenden gegenüber anklingen lassen, dass er sich das Leben nehmen wolle. Weiters sei er wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung gewesen. Eindeutige Diagnosen würden aber nicht vorliegen, sagt die Polizei.