Chronik/Burgenland

Weinbau: Startschuss im Kampf gegen Stare

Jahr für Jahr haben Burgenlands Winzer mit dem gleichen Problem zu kämpfen: mit Staren. Sie gehören zu den häufigsten Vögeln der Welt und fliegen in großen Schwärmen mit mehreren tausend Tieren. Wenn sich die schwarzen Vögel mit ihrem metallisch grünem oder purpur glänzendem Federkleid über einen Weingarten hermachen, bleibt nicht viel übrig.

"Stare sind für uns ein riesengroßes Problem, da sie große finanzielle Schäden anrichten können", weiß Winzer Erich Schuhmann aus Gols aus eigener Erfahrung. Die Möglichkeiten, Stare aus Weingärten zu vertreiben sind breit gefächert und reichen von Stare-Abwehrfliegern, so genannten "Starfightern", bis hin zu automatischen Schussapparaten und dem Einnetzen der Weingärten. Auch das Abschießen der Tiere kann in Sonderfällen genehmigt werden, als "letztes Mittel, falls alle Maßnahmen nicht fruchten, wäre der Abschuss zu Vergrämungszwecken. Es hat noch nie eine Gemeinde einen Stare-Abschuss beantragt", erklärt Manfred Cadilek aus dem Büro von Landesrat Andreas Liegenfeld.

All diese Maßnahmen sind in der Burgenländischen Stare-Vertreibungsverordnung geregelt. Sie gestattet seit Dienstag jenen Gemeinden, die einen Antrag gestellt haben, bis zum 31. Oktober Abwehrmaßnahmen zu treffen. Insgesamt haben 23 Gemeinden angesucht, darunter Apetlon, Deutschkreutz, Gols, Illmitz, Mönchhof, Neusiedl am See, Pamhagen, Podersdorf am See, Rust und Weiden am See.

Die ersten, lästigen Vögel wurden von reifen Kirschen bereits im Mai angelockt. "Heuer gibt es besonders viele Stare, viele überwintern auch schon hier", sagt Schuhmann, der auch Jäger ist. Er selbst greift zur Schrotgewehr, wobei es in erster Linien nicht darum geht, die Vögel zu erschießen, sondern sie abzuschrecken. Schussapparate seien problematisch, "weil es da viele Beschwerden von Anrainern gibt", erzählt Schuhmann. In einigen Weingärten hängt Schuhmann Bänder auf, um die gefräßigen Vögel fernzuhalten.

Die gängigste Variante ist das Verhängen der Kulturen mit Netzen. Dies ist jedoch mit einem hohen Arbeits- und finanziellen Aufwand verbunden.