Chronik/Burgenland

Weihnachtsfriede bei Gleichenfeier

Ein fehlendes Nutzungskonzept, die Explosion der kalkulierten Kosten von rund 600.000 auf fast 900.000 Euro sowie die infrage gestellte Sinnhaftigkeit der Veranstaltungshalle für Jugendliche außerhalb der Stadt sorgten seit Bekanntwerden der Pläne im Jahr 2010 für viel Diskussionsstoff und ließen die Wogen im Eisenstädter Gemeinderat hochgehen. Am Mittwoch, wurde trotz des anfänglichen Widerstandes die Gleichenfeier im Rohbau des sogenannten E-Cube hinter der HTL in Eisenstadt zelebriert.

„Alles sei im Zeitplan“, ließ sich VP-Bürgermeister Thomas Steiner vom ausführenden Bauunternehmen Pfnier versichern. Der Bau soll im Sommer des nächsten Jahres mit Leben erfüllt werden.

In Arbeit

Die Stadt will den Jugendlichen „ein gutes Programm bieten“, Clubbings, Konzerte und andere Events sollen im E-Cube stattfinden, sagt Yasmin Dragschitz von den Grünen. Zudem sollen jungen Leuten auch Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeit geboten werden. Eine Hausordnung und genaue Spielregeln müssen für die Nutzung des Gebäudes noch erstellt werden, weist Dragschitz hin. Derzeit werde ein Tarifmodell für die Mietkosten und Öffnungszeiten erarbeitet. Eine 20 Stunden-Kraft der Stadtgemeinde wird Vorort für die jungen Leute da sein. „Das ist viel zu wenig, die Betreuung muss auch am Abend weitergehen“, meint SPÖ-Vizebürgermeister Günter Kovacs, der von Anfang an gegen das Projekt war, „weil ich die Jugend nicht außerhalb der Stadt gettoisieren wollte und das Konzept bis heute fehlt“. Da Geld aus dem Dorferneuerungsbudget für das Jugendprojekt da war, zeigte er sich schließlich kompromissbereit, „obwohl ich noch immer nicht mit allem zufrieden bin“, sagt Kovacs.

Trotz allem stieß er am Mittwoch mit Steiner, Stadträten und Bauarbeitern mit einem Stamperl Schnaps auf den E-Cube an.

Die FPÖ ist nach wie vor der Meinung, „dass man sich im Vorhinein nicht ausreichend genug Gedanken über das Projekt gemacht hat“. Das würde die Kostenexplosion und das noch immer fehlende Nutzungskonzept beweisen, kritisiert Géza Molnár.