Verwechslung: Mann im falschen Grab beerdigt
Von Georg Gesellmann
Eine kleine Trauergemeinde fand sich vor etwas mehr als einer Woche auf dem Friedhof im burgenländischen Frauenkirchen ein: Albert S. (Name von der Redaktion geändert, Anm.) sollte begraben werden. Alles schien seinen gewohnt traurigen Verlauf zu nehmen, bis eine Angehörige aufhorchen ließ. "Das ist ja nicht unser Familiengrab", sagte sie. Die anwesenden Trauergäste schauten genauer. Und wirklich: Es war das falsche Grab.
Ein Franziskanerpater aus der Gemeinde – der für den KURIER nicht erreichbar war – nahm die Zeremonie vor. Sie wurde trotz der Verwechslung fortgesetzt. Der Segen wurde gegeben, der Sarg ins Grab gelassen. Erde wurde jedoch nicht draufgeschüttet. Am nächsten Tag wurde das richtige Grab ausgegraben und der Sarg hinuntergelassen – diesmal ohne Pfarrer.
"Eine blöde Geschichte", sagt der Chef des Bestattungsunternehmens, der für das Begräbnis verantwortlich war. Dass die Familienangehörigen "nicht besonders glücklich" darüber waren, könne man sich vorstellen. Ihn treffe aber keine Schuld. Er habe den Auftrag an den Totengräber weitergegeben und diesem dürfte der verhängnisvolle Fehler unterlaufen sein: Es gibt nämlich mit dem Namen S. zwei Gräber am Frauenkirchener Friedhof. "Der Totengräber hat sich eben geirrt", so der Bestatter, "und das kann jedem passieren."
Ein ähnliche Panne war im Jänner 2013 den Totengräbern am Wiener Zentralfriedhof unterlaufen. Hier war ebenfalls ein falsches Grab ausgehoben worden. Das Begräbnis von Josef K. wurde einen Tag später wiederholt.