Chronik/Burgenland

Unsichtbare Felder dingfest gemacht

Stellt ein Künstler seine Arbeiten zur Schau,  nützt er vornehmlich Wände als Projektionsfläche. Doris Mayers Schaffen zieht sich wie ein roter Faden zusätzlich über den Boden. In der ARTBOX im Kulturzentrum Mattersburg dient auch der Schieferboden als Trägermaterial für die Energiearbeit der Mattersburgerin, die ihre Zelte samt Atelier in Wien aufgeschlagen hat.   

Unter dem Titel "Do you believe in gravity?" setzt sich die Kreative aktuell mit Lebewesen, den sie umgebenden Feldern und deren Bedeutung für soziale Wirklichkeiten auseinander. Grundlage dafür liefert die Theorie der morphischen Felder des britischen Biologen Rupert Sheldrake. Über Malerei, Video und Raum versucht die Künstlerin unsichtbare Phänomene der Energiearbeit abzubilden. Die Aura von Mensch, Tier und Pflanzen wird da  ebenso thematisiert wie auch der Magnetismus über eine Plexiglasbox mit Eisenfeilspänen im Inneren, die Behandlung mit Reiki oder die Arbeit von Heilern. "Das sind keine unsichtbaren Sachen, sondern dingfest", statuiert Mayer. Besucher der Ausstellung, die Montag Abend durch Künstlerkollege Harro Pirch eröffnet wird, sollen diese Phänomene "selbst wahrnehmen oder auch nicht".

Klebebänder

Alle Inhalte anzeigen

Etwa über jene Bodenarbeit, in der sie über "bunte Klebebänder die Feldlinien im Raum anschaulich machen möchte", erklärt die Wahl-Wienerin ihre kunstvolle "Feldforschung". Wie sich "beinahe alltägliches Reiki", sozusagen die Energieübertragung mittels Handauflegen, auf Pflanzen ausgewirkt hat, demonstriert sie am drüsigen Springkraut, die Brennnessel wiederum spielt in einem von Mayers Videos eine tragende Rolle.

Ebenso die Energiearbeit. Hierfür hat die mit dem Theodor-Kery-Preis 2012 Ausgezeichnete das Gespräch mit drei Heilern gesucht, die mit Reiki, Handauflegen oder Schamanismus Energie in entsprechende Bahnen lenken. Energiezufuhr im Rahmen der Vernissage erfolgt übrigens in Form von Brennnesselstrudel.