Straßen sollen seniorengerecht gestaltet werden
Heute sind im Burgenland rund 43.500 Menschen 70 Jahre oder älter. Bis zum Jahr 2025 nimmt laut Bevölkerungsprognose der Statistik Austria die Zahl der Generation 70 plus um rund 9600 zu. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) macht nun darauf aufmerksam, dass dies zwangsläufig auch entsprechende Anforderungen an den Straßenverkehr mit sich bringt. "Mit dem Alter steigt der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege und auch die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs nimmt zu", betont VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. Daher sei es wichtig, das Verkehrssystem seniorengerechter zu machen.
Ausbau der Öffis
Konkret nennt der VCÖ Maßnahmen wie häufigere Querungsmöglichkeiten von Straßen, längere Grünphasen bei Fußgängerampeln, Begegnungszonen und ausreichend Bänke zum Rasten.
Ein besonders wichtiger Punkt sei die öffentliche Verkehrsanbindung. "Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot ermöglicht älteren Menschen die Teilnahme am sozialen Leben", sagt Bettina Urbanek. Eine Lösung dafür könnten Gemeindebusse oder Anrufsammeltaxis sein.
Unterstützung für die Forderungen des Verkehrsclubs kommt von den Grünen. "Wir fordern schon lange ein dichtes Netz an Öffis im Burgenland, eben auch für Menschen, die noch nicht oder nicht mehr selbst mobil sein können. Leider wird dem, gerade im Südburgenland, wo Bahn- und Buslinien eingestellt werden, derzeit kaum Rechnung getragen", meint der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller.
Gesamtverkehrsplan
Laut Landesverkehrskoordinator Peter Zinggl sind die Anforderungen für ein seniorengerechteres Verkehrssystem bekannt und sollen im Rahmen der neuen Gesamtverkehrsstrategie umgesetzt werden. So sollen heuer rund 17 Millionen Euro in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert werden.
Auch Förderungen für den Einsatz von Gemeindebussen sollen verbessert und die Attraktivität des Zu-Fuß-Gehens gesteigert werden. Dabei soll bei allen Maßnahmen ein besonderes Augenmerk auf Barrierefreiheit gelegt werden.
Damit sich Senioren im Straßenverkehr richtig verhalten, gibt es vom Land in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) die sogenannten "Bewusst und sicher"-Workshops. Dabei stehe das richtige Einschätzen von Gefahrensituationen im Vordergrund, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Michaela Resetar.